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Projekt

Gründungsworkshop der Forschungsinitiative Berufe und soziale Ungleichheit (FiBus)

Projektlaufzeit: 01.03.2015 bis 19.11.2015

Kurzbeschreibung

In den letzten Jahren ist in der Soziologie und Ökonomie ein verstärkter Trend zu beobachten, Berufe (wieder) als zentrales Konzept für die Beschreibung und Erklärung sozialer Ungleichheit zu nutzen. Obwohl Ende der neunziger Jahre die „Erosion des Berufes“, im Sinne einer zunehmenden Auflösung der spezifischen Verbindung von (Berufs-)Fachlichkeit und sozialer Integration prognostiziert wurde, bestimmt Beruf nach wie vor die soziale Position in der Gesellschaft maßgeblich mit. Wir möchten in diesem Workshop diskutieren, welche (neueren) Ansätze vorhanden sind, die den Beruf als zentrales Konzept für die Erklärung sozialer Ungleichheit verwenden. Vor welchen besonderen Herausforderungen und Problemen steht die Forschung? Die Forschungsinitiative Berufe und soziale Ungleichheit (FiBus) versteht sich als Plattform für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit der Bedeutung des Berufs für die soziale Ungleichheit beschäftigen. FiBus will einen Beitrag zum Informationsaustausch über Vorhaben, Projekte und Ergebnisse zum Thema Beruf und soziale Ungleichheit leisten, um auch die Basis für mögliche Kooperationen und weitere Initiativen zu schaffen. Wir möchten auf dem Workshop Arbeiten diskutieren, die Berufe oder berufliche Merkmale nutzen, um spezifische Dimensionen sozialer Ungleichheit zu erklären. Erwünscht sind insbesondere Beiträge, die sich einem der folgenden thematischen Schwerpunkte zuordnen lassen:
1. Zugang zu Berufen und Berufsverläufe: Im Fokus dieses Themenschwerpunkts steht die Untersuchung berufsbezogener (Allokations- bzw. Entscheidungs-)Prozesse auf der Mikroebene. Konkret sind Untersuchungen denkbar, die sich mit dem Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung, von der beruflichen Ausbildung in den Arbeitsmarkt, mit Berufsfindungsprozessen, Berufswechseln oder Karrierepfaden beschäftigen.
2. Individuelle Folgen der Berufsausübung: Die Ausübung eines Berufes ist mit unterschiedlichen positiven oder negativen Outcomes für die Berufstätigen verbunden. Beispiele für positive Outcomes sind Löhne oder soziale Integration im Rahmen der Berufstätigkeit. Ein Beispiel für nachteilige Folgen wären gesundheitliche Einschränkungen, z.B. aufgrund belastender Arbeitsbedingungen oder insgesamt hoher Arbeitsbelastung.
3. Berufsrelevante Makrostrukturen und deren Wandel: Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bestimmen in hohem Maße das jeweilige Verhältnis von Beruf und sozialer Ungleichheit. Hierzu gehört zum Beispiel das jeweils maßgebliche Rechtsgefüge, welches Berufsvorschriften oder Lizenzierungen umfasst. Interessant sind zudem Fragen des historischen Wandels solcher Rahmenbedingungen sowie internationale Vergleiche.
4. Methodische Aspekte der Forschung zu Berufen: Hinsichtlich der Entwicklung und Operationalisierung von Indikatoren zur Messung struktureller Eigenschaften von Berufen, insbesondere der berufsbezogenen Ungleichheitsindikatoren, bestehen noch viele offene Forschungsfragen. Dazu gehören Fragen zur Erfassung des Berufs über verschiedene Klassifikationssysteme, spezifische Aspekte der statistischen Modellierung im Rahmen von berufsbezogenen Ungleichheitsanalysen sowie Fragen zum Umgang mit spezifischen Einschränkungen, die sich bei der gleichzeitigen Verwendung von Bildungs- und Berufskategorien in empirischen Analysen ergeben.

Ziel

Ziel der FiBus ist eine stärkere Vernetzung der Forschenden, die sich mit dem Thema "Berufe und soziale Ungleichheit" auseinandersetzen.

Leitung

01.03.2015 - 19.11.2015
Christian Ebner
01.03.2015 - 19.11.2015
Andreas Haupt
01.03.2015 - 19.11.2015
01.03.2015 - 19.11.2015
Paula Protsch
01.03.2015 - 19.11.2015