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Projekt

Integriertes Modell zur Schätzung von Arbeitskräfteangebot und Bevölkerung

Projektlaufzeit: 30.11.2015 bis 30.12.2016

Kurzbeschreibung

Mit dem integrierten Modell zur Vorausschätzung der Bevölkerung und des Arbeitskräfteangebots wird eine neu konzipierte IAB-Bevölkerungsprojektion präsentiert und zugleich das Erwerbspersonenpotential geschätzt. Diese beiden bislang getrennten Arbeitsschritte sind hier in einem Modell integriert. Mit einer stochastischen Bevölkerungsvorausberechnung wird zudem ein alternativer Ansatz zu den bisherigen deterministischen Schätzungen gewählt, der die Möglichkeit bietet, die prognostische Unsicherheit in Form von Konfidenzbändern darzustellen.
Im Gegensatz beispielsweise zur 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes differenziert unser Modell nach Deutschen und Ausländern. Der wichtigste Grund hierfür ist das Erwerbsverhalten, das sich insbesondere bei Frauen deutlich unterscheidet. Die Schätzung und Projektion der sogenannten Potenzialerwerbsquoten geht damit nach Geschlecht, Altersgruppen sowie getrennt nach Deutschen und Ausländern in das Bevölkerungsmodell ein, das deshalb entsprechend untergliedert modelliert wird.
Die Prognose der Bevölkerungsparameter (gruppenspezifische Geburten-, Sterbe- und Wanderungsraten) erfolgt mit Hilfe der Principal Component Analysis. Während die Geburten- genauso wie die Sterblichkeitsentwicklung aus den Vergangenheitsdaten heraus relativ treffsicher prognostiziert werden kann und somit die Konfidenzbänder relativ schmal sind, ist es weitaus schwieriger aus dem Wanderungsgeschehen eine langfristig wahrscheinliche Entwicklung zu generieren. Hier wird angeknüpft an die letzte IAB-Bevölkerungsprojektion, bei der das Wanderungsgeschehen zum ersten Mal teilweise endogenisiert wurde. Mit Hilfe dort gewonnener Erkenntnisse werden Zu- und Fortzüge von Deutschen und Ausländern separat geschätzt. Die Wanderungssalden sind deshalb auch nicht als Varianten vorgegeben, sondern ergeben sich aus der Bilanzierung. Ein Aspekt dieser Modellierung ist, dass bei hohen Zuwanderungszahlen später höhere Abwanderungsströme resultieren.
Die demografischen Tendenzen sind bekannt und werden auch bestätigt: Der Bevölkerungsrückgang und die Alterung – beides eine Folge zu niedriger Geburtenzahlen – werden sich in den nächsten Jahren durch die derzeit hohe Nettozuwanderung noch in Grenzen halten, sind aber langfristig nicht mehr aufzuhalten.

Ziel

Prognose des Erwerbspersonenpotenzials bis 2060

Methoden

Stochastische Bevölkerungsprojektion, Principal Component Analysis

Leitung

30.11.2015 - 30.12.2016

Mitarbeiter

Johann Fuchs
30.11.2015 - 30.12.2016
30.11.2015 - 30.10.2016
Brigitte Weber
30.11.2015 - 30.12.2016