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Projekt

Einstiegsqualifizierung (EQ) aus individueller und betrieblicher Perspektive

Projektlaufzeit: 01.06.2009 bis 31.12.2012

Kurzbeschreibung

Von Oktober 2004 bis September 2007 förderte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Durchführung der betrieblichen Einstiegsqualifizierung im Rahmen des „Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“ mit Hilfe des „Sonderprogramms des Bundes zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher“. Im Jahr 2007 wurde die betriebliche Einstiegsqualifizierung modifiziert in das Regelinstrumentarium übernommen. Mit der Weiterführung der Begleitforschung zur Einstiegsqualifizierung wurden die GIB – Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH und das IAB – Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung beauftragt. Mit dem vorliegenden Ab-schlussbericht werden die Befunde aus drei Jahren Begleitforschung zusammenfassend vorgestellt und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
Die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) soll junge Menschen, die am Ausbildungs-markt benachteiligt sind, beim Übergang in Ausbildung unterstützen. Durch die betriebs-nahe Ausrichtung soll der Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit gefördert sowie die Übernahme- und Übergangschancen in Ausbildung erhöht werden. Die Begleitforschung hat sich zum einen mit der Frage beschäftigt, wie die Implementierung und Handhabung der betrieblichen Einstiegsqualifizierung durch Betriebe, Kammern, Agenturen für Arbeit und Grundsicherungsstellen bewertet werden kann. Zum anderen wurde insbesondere die Zielgruppenerreichung überprüft sowie der Übergang der geförderten Teilnehmenden in Ausbildung untersucht. Einen weiteren Schwerpunkt stellte die Frage nach den Aus-wirkungen der betrieblichen Einstiegsqualifizierung auf das Ausbildungsverhalten der EQ-Betriebe dar. Um die Forschungsfragen solide beantworten zu können, wurden alle Akteure (Betriebe, Teilnehmende, Kammern, Agenturen für Arbeit und Grundsicherungs-stellen) mehrfach befragt und komplexe Analysen der Prozessdaten der Bundesagentur für Arbeit vorgenommen.
Die dreijährige Begleitforschung hat gezeigt, dass die Implementation der betrieblichen Einstiegsqualifizierung gut gelungen ist. Die beteiligten Akteure sind mit dem Förderin-strument gut vertraut, der Prozess der Akquisition und Besetzung von EQ-Plätzen verläuft weitgehend reibungslos. Auch im Verlauf der betrieblichen Einstiegsqualifizierung lassen sich keine größeren Probleme identifizieren. Weder wird eine bemerkenswert hohe Anzahl an Einstiegsqualifizierungen vorzeitig beendet, noch kommt es offenbar zu einem Missbrauch der Teilnehmenden in dem Sinne, dass sie als kostengünstige Arbeitskräfte für Hilfsaufgaben eingesetzt werden. Es lassen sich jedoch zwei kritische Themenfelder benennen: Die Regelung des Berufsschulbesuchs der Teilnehmenden sowie die bislang nicht zufriedenstellende Zertifizierung der betrieblichen Einstiegsqualifizierung durch die Kammern.
Der Gesetzgeber hat die Zielgruppe von Einstiegsqualifizierungen relativ weit gefasst, weshalb die Zielgruppenerreichung differenziert bewertet werden muss. Es wird jedoch anhand der Befragungsdaten ersichtlich, dass die Teilnehmenden an Einstiegsqualifizie-rungen nur wenig ungünstigere Voraussetzungen mitbringen als die Gesamtheit der Bewerber und Bewerberinnen um Ausbildungsplätze. Ein wesentlicher Anteil der EQ-Teilnehmenden hat bei der Bundesagentur für Arbeit ferner den Ausbildungsplatzbewer-berstatus zugewiesen bekommen. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass die Mehrzahl der EQ-Teilnehmenden als ausbildungsreif bezeichnet werden kann. Es gibt Hinweise darauf, dass in den letzten Jahren des Beobachtungszeitraumes der Begleitforschung die Zielgruppen der betrieblichen Einstiegsqualifizierung gleichmäßiger erreicht werden. Die Befunde deuten jedoch hauptsächlich darauf hin, dass Ausbildungsuchende, die bislang als marktbenachteiligt galten, mittlerweile leichter in den Ausbildungsmarkt eintreten.
Hinsichtlich des Integrationsziels zeigen die Befunde der Begleitforschung, dass die Teilnehmenden an einer Einstiegsqualifizierung zu hohen Anteilen in eine betriebliche Ausbildung übergehen. Die Untersuchungsergebnisse belegen ferner, dass das betriebliche Förderinstrument auch unter Berücksichtigung von persönlichen Charakteristika der Teil-nehmenden (wie etwa den Schulabschlüssen) höhere Integrationsquoten erzielt als berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB). Dieser Befund stützt andere Forschungsergebnisse, die ebenfalls auf die positive Wirkung der betrieblichen Anbindung im Rahmen von Fördermaßnahmen verweisen. Nicht festgestellt wurde, dass die Förderung der betrieblichen Einstiegsqualifizierung reguläre Ausbildungsplätze verdrängt.

Ziel

Individueller Erfolg bei Teilnahme an Einstiegsqualifizierung und dessen Determinanten.

Leitung

01.06.2009 - 31.12.2012
Tim Grebe
01.06.2009 - 31.12.2012

Mitarbeiter

Sandra Popp
01.06.2009 - 31.12.2012