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Projekt

Armutsdynamik und Arbeitsmarkt: Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei Erwerbsfähigen

Projektlaufzeit: 31.12.2005 bis 30.12.2012

Kurzbeschreibung

Hilfebedürftigkeit im Sinne des SGB II ist ein komplexes Phänomen, in das die Orientierungen, Kompetenzen und Handlungsweisen des Individuums, die sozialen Unterstützungsnetze der Familie, die Nachfrageseite des Arbeitsmarkts und die Unterstützungsleistungen der Arbeitsmarktpolitik einfließen. Wie im Zusammenspiel dieser Faktoren Hilfebedürftigkeit entsteht, sich ggf. verfestigt oder überwunden werden kann, wird im Rahmen des Projekts erforscht. Hierbei stehen subjektive und soziale Faktoren im Vordergrund: Wie sieht die Alltagswirklichkeit von Hilfebeziehern aus? Wie deuten sie ihre Lage, welche Konsequenzen ziehen sie daraus? Ändern sich ihr Alltag, ihr Arbeitsvermögen, ihre Bemühungen um Erwerbsarbeit oder ihre sozialen Netzwerke im Zeitverlauf? Wie reagieren sie auf das System des Fordern und Förderns? Zu erwarten steht, dass es hier unterschiedliche typische Muster gibt, da die Population der Hilfebezieher heterogen und die lokalen Bedingungen je unterschiedlich sind.

Ziel

Typenbildende Rekonstruktion von sozialer Lage, Deutungsmustern, subjektiven Handlungsorientierungen und Handlungsmustern sowie deren Veränderungen im Zeitablauf bei erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Erschließung von mikrosozialen Faktoren der Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit und der Veränderung von Beschäftigungsfähigkeit.

Methoden

Die Untersuchung ist explorativ sowie rekonstruktiv angelegt und folgt Methoden der interpretativen, qualitativen Sozialforschung: Angelehnt an das Verfahren des "theoretical sampling" wird eine Stichprobe von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen aufgebaut. Mit diesen Personen werden nichtstandardisierte, narrative Interviews, verknüpft mit teilnehmenden Beobachtungen durchgeführt. Um Verlaufsprozesse zu erschließen, folgt eine Zweitbefragung ungefähr im Jahresabstand. Erst- und Zweiterhebung werden unter dem Studientitel "Leben, Arbeit und Soziale Sicherheit (LASoS)" durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgt unter verschiedenen Leitfragestellungen nach Maßgabe inhalts- und sequenzanalytischer Verfahren. Die Resultate werden auf Ergebnissen der Armuts-, Sozialhilfe-, Arbeitsmarkt- und Arbeitslosigkeitsforschung bezogen. Weitere theoretische Hintergründe stammen aus der Wissenssoziologie, Arbeitssoziologie, der Subjektivitäts- und Biographieforschung sowie der Ungleichheits- und sozialen Differenzierungsforschung.

Feldphase zur ersten Erhebungswelle: Laufend seit 1.2.2007.
Angaben zur Erhebungsmethode: siehe "Info Methode".

Leitung

Andreas Hirseland
31.12.2005 - 30.12.2012

Mitarbeiter

Natalie Grimm
31.12.2005 - 30.12.2012
Anne Hacket
31.12.2005 - 30.12.2012
Gert-Holger Klevenow
31.01.2010 - 30.01.2011
Sabine Pfeiffer
31.12.2005 - 30.12.2012
31.12.2005 - 30.12.2012
31.10.2008 - 30.12.2012
Tobias Ritter
31.12.2005 - 30.12.2012
Petra Schütt
31.12.2005 - 30.12.2012
Marco Sigmann
31.12.2005 - 30.12.2012
Berthold Vogel
31.12.2005 - 30.12.2012