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Projekt

Einkommensindikatoren zur Neuabgrenzung der Fördergebiete (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur)

Projektlaufzeit: 28.02.1998 bis 30.11.1999

Kurzbeschreibung

Das in einer Region erzielbare Einkommen ist eine der zentralen Diagnose- und Zielvariablen der regionalen Struktur- und Arbeitsmarktpolitik. Über die Einkommen in einer Region wird im wesentlichen auch deren regionale Kaufkraft bestimmt. Daran sind wiederum verstärkende Rückkopplungseffekte auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und öffentliche Finanzkraft geknüpft. Lohnniveaus und Lohnstrukturen unterliegen einem dynamischen Wandel. Die regionale Lohnspreizung ist heute geringer als noch vor fünf oder sieben Jahren. Das liegt an der Lohnpolitik im Einigungsprozess, aber auch daran, dass bei schwächerem Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung die äKolonne zusammenrückt" - und umgekehrt. Des ungeachtet liegen die Extremwerte immer noch sehr weit auseinander. Die regionalen Durchschnittsverdienste aller Arbeitnehmer in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung variieren um mehr als 100 Prozent, z.B. zwischen Dienstleistungszentren, Industrieregionen und ländlichen strukturschwachen Gebieten oder zwischen Ost und West. Mit diesem Projekt sollten die bisherigen Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe äVerbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" überprüft und die Auswahl der künftigen Förderkulisse erleichtert werden. Für diesen Gutachtenauftrag konnten die umfangreichen Vorarbeiten des vorgeschalteten Projektes äZielerreichungskontrolle" genutzt werden. Das Gutachten wurde im Auftrag der Bund-Länder-Kommission erstellt und vom Land Brandenburg finanziert. Für die Neuberechnung aktueller und möglichst zielgenauer Einkommensindikatoren (Bruttojahreslohn pro Kopf und Region) wurden für jede Arbeitsmarktregion Einkommensverteilungen ermittelt und mit einem neuentwickelten Verfahren um den institutionellen Einfluss der Beitragsbemessungsgrenzen korrigiert. Dafür wurden gebietsstandsbereinigte Zeitreihen für die teilweise nicht kreisscharfen Arbeitsmarktregionen in gesamtdeutschen Datenbankoptionen aus dem Jahreszeitraummaterial von 1992 bis 1997 entwickelt. Dabei bestätigte sich die Hypothese, dass der Anteil der nicht erfassten Lohnsummen regional erheblich streut und in Hochlohnregionen größeres Gewicht hat. Die so ermittelten Bruttolohnwerte sollten nach Beschluss der Bund-Länder-Kommission als wesentliche Basisvariable für die Neuabgrenzungsmodelle dienen. Das entspricht der insgesamt verfolgten Linie, möglichst exakte und auch von Dritten kontrollierbare Messergebnisse zur Grundlage der Entscheidungen zu machen. Die Ergebnisse wurden noch im November 1998 geliefert und waren eine wesentliche Basis der Auswahlentscheidung zu den künftigen Fördergebieten im Frühjahr 1999. Die Ergebnisse wurden u.a. für Westdeutschland, Ostdeutschland und Gesamtdeutschland normiert und standardisiert. Dann wurden sie mit anderen Indikatoren (Infrastruktur, Beschäftigungsprognose und Arbeitsmarkt) kombiniert und zu verschiedenen Entscheidungsmodellen in einem Gesamtindikator zusammengeführt. Auf der Basis dieser Gutachtenarbeiten wurde vom Planungsausschuss der Bund-Länder- Kommission am 25. März 1999 die künftige Förderkulisse mit abgestuften Fördersätzen bis 2004 festgelegt. Der Einkommensindikator bekam dabei, ebenso wie der Arbeitsmarktindikator des IAB, 40 Prozent Gewicht. Für eine umfassendere Berechnung der Einkommenskraft in den Regionen sollen auch die Einkommen der Selbständigen und anderer nicht erfasster Personengruppen zu einem späteren Zeitpunkt hinzugeschätzt werden. Als Basis hierfür werden dem IAB Sonderauswertungen der Steuerdaten durch das Statistische Bundesamt freigegeben. Für diese ergänzenden Analysen durch das IAB ist ein entsprechender Protokollbeschluss im UA gefasst. Wegen der unterschiedlichen Reichweite und Aktualität der verschiedenen Datenquellen werden änur" regionale Aggregat-Schätzungen möglich sein, nichtsdestoweniger kann man Gewinn für künftige Regionalanalysen erwarten. Diese zusätzlichen Gutachtenarbeiten sollen bis Ende 2000 abgeschlossen und im Frühjahr 2001 veröffentlicht werden.

Leitung

Martin Koller
28.02.1998 - 30.11.1999

Mitarbeiter

Winfried Schiebel
28.02.1998 - 30.11.1999
28.02.1998 - 30.11.1999