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Projekt

Regionale Aspekte geschlechtsspezifischer Entlohnung

Projektlaufzeit: 31.12.1996 bis 30.11.1998

Kurzbeschreibung

Mit dem Projekt soll festgestellt werden, ob es regionale Strukturen in der Entlohnung gibt, die eine geschlechtsspezifische Ausprägung haben. Damit soll u.
a. zur Erklärung des Lohndifferentials zwischen Männern und Frauen beigetragen werden, das gemäß Beschäftigtenstatistik unbereinigt (z. B. von Arbeitszeiteffekten) im Durchschnitt rund 38 % beträgt (1989). Das Lohndifferential kann in "Merkmals-" und "Preisunterschiede" zerlegt werden. Gemäß der ersten Faktorengruppe arbeiten Frauen im Durchschnitt kürzer und sie haben möglicherweise tendenziell niedrigere berufliche Qualifikationen vorzuweisen. Entsprechend der zweiten Gruppe werden sie auch bei gleicher Ausstattung (also u. a. bei der gleichen Qualifikation) im Durchschnitt schlechter entlohnt.
Einem theoretischen Mehrebenenansatz folgend soll sich die Analyse jedoch nicht auf derartige Faktoren beschränken, die auf der Ebene einzelner Beschäftigter lokalisiert sind. Die gleiche Zerlegung soll auch auf regionaler Ebene durchgeführt werden. Erste vorläufige Ergebnisse zeigen, daß Frauen von ungünstigen Bedingungen des lokalen Arbeitsmarktes stärker betroffen sind als Männer und sich insbesondere der Effekt der regionalen Arbeitslosigkeit bei ihnen stärker auswirkt. Dies ist ein regionaler Effekt, der zu dem Lohndifferential beiträgt.
Theoretische Grundlage für die Analysen sind einerseits Ansätze zur Erklärung geschlechtsspezifischer Arbeitsmarktsegmentation, andererseits makroökonomische Ansätze in einer regionalen Wendung, insbesondere das Europäische Arbeitsmarktmodell (Layard et al.). Analog zum Untersuchungsansatz für die Lohnkurve wird angestrebt, individuelle und betriebliche Reaktionen auf aggregat- bzw. regionalökonomische Bedingungen zu modellieren.

Methoden

Datenbasis ist, neben unverzichtbaren aggregierten Regionalinformationen (vor allem aus der Arbeitslosenstatistik), in erster Linie die IAB-Beschäftigtenstichprobe, die mit multivariaten Methoden analysiert werden soll. Hier sind in erster Linie die im IAB bereits wiederholt angewandten statistischen Verfahren der Mehrebenenanalyse von Bedeutung, die dem theoretischen Mehrebenenansatz entsprechen, der Ausgangspunkt der Überlegungen ist.
Für die Zerlegung des Lohndifferentials zwischen Männern und Frauen sind relativ weit entwickelte methodische Vorarbeiten aus den USA wichtig (Oaxaca/Blinder Zerlegung etc.), die im IAB bereits von Rudolph/Mavromaras angewendet wurden.

Leitung

31.12.1996 - 30.11.1998