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Projekt

The firm-internal organization of labor in an open economy

Projektlaufzeit: 01.09.2012 bis 01.10.2014

Kurzbeschreibung

Die Konsequenzen der Globalisierung werden in der Öffentlichkeit durchaus kritisch gesehen. Die wichtigste Sorge besteht darin, dass internationaler Handel heimische Arbeitsplätze gefährdet und die Arbeitslosigkeit erhöht. Neuere wissenschaftliche Forschung weist darauf hin, dass Veränderungen in der Arbeitslosigkeit nur einen Kanal darstellen, durch den Handel die Effizienz in der Allokation von Arbeitskräften beeinflusst. Eine weitere wichtige Quelle möglicher Ineffizienzen liegt in der Diskrepanz zwischen arbeitnehmerspezifischen Fähigkeiten und arbeitgeberspezifischen Qualifikationsanforderungen, die aufgrund von Unvollkommenheiten in der firmeninternen Zuordnung von Arbeitnehmern zu den vielfältigen Aufgaben im Produktionsprozess entsteht. Die Effizienzverluste dieser Unvollkommenheiten können beträchtlich sein, weshalb Produzenten bereit sind Ressourcen einzusetzen, um die firmeninterne Organisation von Arbeitskräften zu verbessern. Natürlich ist der Spielraum für derartige Investitionen unterschiedlich. Dies führt dazu, dass größere, produktivere Firmen sich durch eine effizientere Organisation ihrer Belegschaft auszeichnen, was ursprüngliche Profitabilitätsunterschiede weiter verstärkt. Die Anreize von Unternehmen, in die firmeninterne Organisation von Arbeitskräften zu investieren, sowie die Auswirkungen von Offenheit auf diese Organisation stehen im Fokus dieses Projektes. Für eine systematische Untersuchung soll ein neues theoretisches Modell entwickelt werden, das den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit aufgrund von Suchfriktionen und der firmeninternen Diskrepanz zwischen Fähigkeiten und Anforderungen als zwei wesentliche Quellen von Unterbeschäftigung aufzeigt. Im Rahmen dieses Modells soll zudem analysiert werden, wie sich die Möglichkeit zu exportieren auf die interne Organisation von Arbeitskräften auswirkt und wie internationaler Handel die relative Bedeutung von Arbeitslosigkeit und von Ineffizienzen in der firmeninternen Organisation von Arbeitskräften beeinflusst. Schließlich benützen wir den theoretischen Rahmen als Grundlage für eine strukturelle empirische Untersuchung, in der wir konsistente Parameterwerte schätzen und den Erklärungsgehalt unseres Modells untersuchen. Für die empirische Analyse greifen wir auf einen Datensatz des IAB zurück, der Linked-Employer-Employee Daten für Deutschland über den Zeitraum 1993-2008 bereitstellt. Die geschätzten Parameterwerte werden dann benützt, um das theoretische Modell zu kalibrieren und die relative Größe der beiden Quellen der Unterbeschäftigung zu quantifizieren. Wir verwenden das numerische Modell außerdem, um verschiedene komparativ-statische Untersuchungen durchzuführen, in denen wir zum einen die Auswirkungen von internationalem Handel auf die Effizienz firmeninterner und firmenexterner Arbeitsmärkte quantifizieren und zum anderen die Auswirkungen verschiedener Politikmaßnahmen auf die Unterbeschäftigung in einer offenen Volkswirtschaft bestimmen.

Ziel

Erforschung des Zusammenhangs zwischen Berufsmobilität, Arbeiterproduktivität und Handel

Leitung

Hartmut Egger
01.09.2012 - 01.10.2014
01.09.2012 - 01.10.2014