Kurzbeschreibung

Zur Beurteilung der Wiedereingliederungschancen in den Arbeitsmarkt ist die betriebliche Wahrnehmung und Einstellungsbereitschaft von Langzeitarbeitslosen von zentraler Bedeutung. Im Rahmen der IAB-Stellenerhebung sollen in einem ersten Schritt die Analysen der Einstellungsbereitschaft von Betrieben gegenüber Langzeitarbeitslosen fortgeschrieben werden. Um betriebliche Anforderungen und Ausschlusskriterien im Stellenbesetzungsprozess ermitteln zu können, sollen konkret betriebliche Einschätzungen der arbeitsmarktrelevanten Eigenschaften Langzeitarbeitsloser erhoben werden. Weiterhin soll untersucht werden, welche Maßnahmen Betriebe als hilfreich erachten, um potenziellen Einstellungshemmnissen entgegenzuwirken. Besonderes Augenmerk gilt hier den betrieblichen Einschätzungen der Weiterqualifizierungskompetenzen und -bereitschaft Langzeitarbeitsloser, über die bislang wenig in der Literatur bekannt ist. In einem zweiten Schritt ist vorgesehen, die Determinanten der Nachhaltigkeit neu aufgenommener Beschäftigungsverhältnisse langzeitarbeitsloser Personen in den Blick zu nehmen. Vor dem Hintergrund einer häufig fehlenden Passung von Stellenanforderungen und dem Qualifikationsniveau Langzeitarbeitsloser soll insbesondere die Rolle betrieblicher Kompromisse beleuchtet werden. So zeigen Untersuchungen aus der IAB-Stellenerhebung, dass Betriebe bei langzeitarbeitslosen Bewerberinnen und Bewerbern signifikant häufiger Kompromisse eingehen als bei vorher erwerbstätigen oder kurzzeitarbeitslosen Personen (vgl. IAB-Kurzbericht 06/2020). In diesem Zusammenhang soll weiterhin untersucht werden, inwiefern mögliche negative Effekte einer a-priori fehlenden Passung auf die Stabilität neu aufgenommener Beschäftigung durch Weiterqualifizierungsmaßnahmen abgemildert werden können.