Inanspruchnahme von Urlaub in Deutschland
Projektlaufzeit: 01.01.2023 bis 30.06.2025
Kurzbeschreibung
Die Datenlage zum Urlaubsgeschehen in Deutschland ist sehr unzulänglich. Zwar gibt es Angaben zu dem tariflichen Regelurlaub in bestimmten Wirtschaftszweigen. Aktuelle Befragungsdaten, inwieweit dieser vom tatsächlichen jährlichen Urlaubsanspruch der Beschäftigten - insbesondere in nicht tarifgebundenen Betrieben - abweicht bzw. inwieweit Beschäftigte ihren Urlaub nicht ausschöpfen (können), liegen nicht vor. Deshalb wurden in zwei IAB-Erhebungen Fragen dazu aufgenommen. Zum einen in die IAB-Stellenerhebung, die auf Betriebsebene die Höhe der durchschnittlichen Urlaubstage im Betrieb abfragt und zum anderen in das IAB Online Panel for Labour Market Research (IAB-OPAL), das einen Fragenteil zum Urlaubsanspruch von Beschäftigten, sowie zur tatsächlichen Inanspruchnahme enthält. Die Erhebung bezieht sich auf das Jahr 2023 und findet über die IAB-SE findet im 4. Quartal 2023, über IAB-OPAL im ersten Quartal 2024 statt. Die Generierung von umfangreichen Daten hilft, das Urlaubsgeschehen in Deutschland näher zu analysieren. Darüber hinaus ist eine richtige Abschätzung des durchschnittlichen Jahresurlaubs für die Ermittlung der durchschnittlichen Jahresarbeitszeit in der IAB-Arbeitszeitrechnung von hohem Interesse. Übersteigt der tarifliche Urlaubsanspruch den tatsächlich genommenen Urlaub deutlich, dann würde die tatsächliche Jahresarbeitszeit unterschätzt.
Ziel
Das Projekt soll Erkenntnisse schaffen, welche Unterschiede sich beim Urlaubsanspruch und der Inanspruchnahme in Deutschland feststellen lassen und dabei die Betrieb- und die Beschäftigtenseite berücksichtigen. Außerdem sollen auch Informationen für die IAB-Arbeitszeitrechnung und die Abschätzung der Urlaubskomponente gesammelt werden.
Methoden
Auf Basis beider Erhebungen ist geplant, eine Bestandsaufnahme des betrieblichen Urlaubsgeschehens in Deutschland zu erstellen (Querschnittsanalyse). Zudem könnten die betrieblichen Determinanten der Höhe des Urlaubsanspruchs untersucht werden,. Auf der Beschäftigtenseite kann überprüft werden, welche Unterschiede sich nach persönlichen Merkmalen wie dem Geschlecht oder Alter sowie nach strukturellen Merkmale, wie der Beschäftigungsform, der beruflichen Stellung, der Branchenzugehörigkeit, der Länge der Arbeitszeit in einer Branche, der Betriebsgröße etc. zeigen. Über eine Verknüpfung mit den Prozessdaten könnte insbesondere auch der Einfluss der Betriebszugehörigkeit und der Arbeitsmarkterfahrung der Beschäftigten auf die Höhe des Urlaubsanspruchs untersucht werden.