Kurzbeschreibung

Wir wollen einen Unsicherheitsindex entwickeln, der dem IAB-Arbeitsmarktbarometer ähnelt. Der Index auf hochfrequenten Paneldaten von Individuen basieren und objektive und subjektive Maße der Beschäftigungsunsicherheit enthalten, die nicht nur das aktuelle Niveau der Unsicherheit, sondern auch die erwartete zukünftige Unsicherheit erfassen. Der Index wäre der erste seiner Art in Deutschland. Zwar gibt es etablierte Items für die zugrundeliegenden Komponenten der Unsicherheit (Armut, befristete Beschäftigung, Arbeitslosigkeit usw.), aber kein Index misst mehrdimensionale Unsicherheit in höherer Frequenz über längere Zeiträume hinweg. (1) Der Index kann dazu dienen, die Wirksamkeit aktueller politischer Maßnahmen zu bewerten (Vorhandensein einer Vorher-Messung) und die Entwicklung neuer politischer Maßnahmen zur Verringerung wirtschaftlicher Unsicherheit, wie etwa soziale Sicherheitsnetze und Beschäftigungsinitiativen, zu unterstützen. (2) Ein Unsicherheitsindex würde eine genauere Identifizierung der gefährdeten Bevölkerungsgruppen ermöglichen. Neben den üblicherweise untersuchten Gruppenunterschieden (Alter, Bildung, Geschlecht, Region, ...), die auch teilweise in der amtlichen Statistik zu finden sind, können mit OPAL weitere detailliertere Einflussgrößen auf individueller Ebene herausgearbeitet werden. (3) Auch wenn der Unsicherheitsindex in seiner Grundidee auf Unsicherheit am Arbeitsmarkt abzielt, soll er Items enthalten, die auch für erwerbslose Personen geeignet sind und z.B. für die Evaluation von SGB-II-Reformen oder das Monitoring allgemeiner wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen geeignet sind.