Geographische Mobilität und der Gender Earnings Gap: die Auswirkungen von Umzügen auf die Karriere beider Partner
Projektlaufzeit: 01.02.2023 bis 31.12.2026
Kurzbeschreibung
Viele Paare stehen vor der Entscheidung, ob sie die Karriere des einen oder des anderen Partners priorisieren. Wir untersuchen diesen Trade-off anhand von administrativen Daten aus Deutschland und Schweden. Mithilfe eines Event-Study-Ansatzes zeigen wir, dass bei Umzügen die Einkommen von Männern stärker steigen als die von Frauen. Um zwischen höheren potenziellen Einkommen der Männer und einer geschlechtsspezifischen Norm, die die Karriere von Männern priorisiert, zu unterscheiden, analysieren wir, wie sich die Muster verändern, wenn die Frau höhere potenzielle Einkommen als ihr Partner hat. Anschließend schätzen wir ein Modell zur Entscheidungsfindung in Haushalten, in dem Haushalte (tatsächlich) mehr Gewicht auf das Einkommen des Mannes legen können.
Ziel
Das Projekt soll Erkenntnisse über den Einfluss von Umzügen auf die Einkommen von Männern und Frauen sowie die damit verbundene Entscheidungsfindung in Haushalten liefern.
Methoden
Mithilfe administrativer Daten und einem Event-Study-Design wird zunächst der Einfluss von Umzügen auf die Einkommen von Männern und Frauen dokumentiert. Anschließend verwenden wir einen neuen Test, um zu quantifizieren, wie viel des Einkommensunterschieds auf Einkommensunterschiede zurückzuführen ist und wie viel auf die geschlechtsbezogene Norm, dass Paare die Karrieren von Männern priorisieren. Dabei wird speziell auf Paare fokussiert, bei denen Mann und Frau ein ungefähr gleich hohes potenzielles Einkommen haben. Würden Paare allein dem höher verdienenden Partner folgen, dürfte bei diesen Paaren nach einem Umzug kein Einkommensunterschied auftreten. Wir ergänzen unser Event-Study-Design mit einem zweiten kausalen Forschungsdesign. Hierzu nutzen wir Massenentlassungen, um zu testen, ob ein Jobverlust – sei es der der Frau oder der des Mannes – die Umzugswahrscheinlichkeit beeinflusst. Für diese Analysen verwenden wir Massenentlassungen (identifiziert nach der Methode von Illing et al., 2021) als quasi-exogene Jobverluste. Anschließend schätzen wir ein Modell zur Entscheidungsfindung in Haushalten, in dem Haushalte (tatsächlich) mehr Gewicht auf das Einkommen des Mannes legen können.