Kurzbeschreibung

Frühzeitige Bildungsabbrüche sind nicht nur für das Individuum selbst mit einer Reihe negativer wirtschaftlicher Folgen verbunden, sondern stellen auch für den lokalen Arbeitsmarkt ein Problem dar. Vom Betrieb bereits investierte Zeit und Kosten in die Erstausbildung geht verloren. Falls sich die Person nach ihrem Abbruch für einen Verbleib in Bildung entscheidet, steht diese dem Arbeitsmarkt für diese Zeit nicht als qualifizierte Arbeitskraft zur Verfügung. Neben individuellen Merkmalen wie Herkunft oder Vorbildung, identifiziert die bestehende Forschung auch strukturelle Merkmale, die mit einem vorzeitigen Bildungsabbruch zusammenhängen (Betriebe, Nachbarschaft, Arbeitsmarktregion). Der geplante Forschungsbeitrag soll zunächst die regionale Verteilung von Ausbildungsabbrüchen in Deutschland der letzten 20 Jahren visualisieren (siehe Abbildung 1) und in einem zweiten Schritt Zusammenhänge mit bestimmten regionalen Strukturen aufzeigen. Abbildung 1 zeigt, dass der Anteil der Ausbildungsabbrüche über die Zeit sukzessive zugenommen hat. Insbesondere Städte—mit einem besonderen Augenmerk auf die stark urbanisierte Rheinruhr-Region—und der Nordosten verzeichnen einen überproportionalen Anstieg des Anteils der Ausbildungsabbrüche an allen begonnen Ausbildungen. Strukturelle Merkmale, die die regionalen Unterschiede erklären könnten sind beispielsweise die Verfügbarkeit von alternativen (Aus-)Bildungsangeboten oder die Verfügbarkeit von offenen Stellen für ungelernte Arbeitskräfte. Als „abschreckender“ Erklärungsfaktor kann die regionale Arbeitslosigkeit hinzugezogen werden. Ob die genannten Faktoren mit den regionalen Abbruchsquoten zusammenhängen, soll im Rahmen des Projekts mithilfe einer OLS-Regression untersucht werden.