Das Discussion Paper nutzt eine einzigartige Situation des Normenwandels – eine deutsche Rentenreform, die das Renteneintrittsalter für Frauen und Männer angleichen sollte –, um zu untersuchen, wie Beschäftigung im höheren Alter über Arbeitsplatznetzwerke weitergegeben wird. Die Reform erhöhte das früheste Renteneintrittsalter von Frauen von 60 auf 63 Jahre für Kohorten, die ab 1952 geboren wurden. Unter Verwendung des Universums der Arbeitsgruppen aus den Sozialversicherungsdaten werden Frauen verglichen, deren Kolleginnen knapp über oder unter der Reformgrenze lagen. Es zeigt sich, dass Frauen eher im höheren Alter erwerbstätig bleiben, wenn ihre Kolleginnen dies tun, wobei die Effekte in den Regionen des ehemaligen Westdeutschlands mit traditionellen Geschlechternormen stärker ausfallen. Geschlechtsneutrale Rentenreformen verstärken somit ihren Effekt über den Einfluss von Kolleginnen und tragen zu einer regionalen Angleichung der Beschäftigungsmuster im späten Erwerbsleben bei.
IAB-Discussion Paper 13/2025: Peer Effects in Old‑Age Employment Among Women
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