Termin
19.10.2019
Nachlese
Wissensdurstige Nachtschwärmer kommen am 19. Oktober 2019 wieder auf ihre Kosten: Bei der neunten „Langen Nacht der Wissenschaften“ laden rund 400 forschungsaktive Einrichtungen im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen zu einer Entdeckungsreise durch die hiesige Forschungslandschaft ein. Auch das IAB beteiligt sich einmal mehr an der nächtlichen Wissenstour.
Unter dem Motto „Wissenschaft zum Anfassen“ bieten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Vereine, Kunstlabore und Werkstätten am Samstagabend ab 18 Uhr bis Sonntagfrüh um 1 Uhr ein umfangreiches Programm mit Ausstellungen und Diskussionen, Praxisbeispielen und Rundgängen bis hin zu Vorträgen und Vorführungen an. Das IAB beteiligt sich in diesem Jahr in verschiedener Weise an den Veranstaltungen am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in Nürnberg an der Findelgasse 7/9.
Der Ehrbare Kaufmann: Auslaufmodell oder Zukunftsnotwendigkeit?
„Der Ehrbare Kaufmann in Globalisierung und Digitalisierung: Auslaufmodell oder Zukunftsnotwendigkeit?“ – so lautet der Titel einer Podiumsdiskussion im Rahmen mehrerer Veranstaltungen zum Thema „Die WiSo Nürnberg stellt sich vor“. Vor 100 Jahren trat die damalige Handelshochschule Nürnberg, heute WiSo, an, um die Idee des „Ehrbaren Kaufmanns“ mit moderner Lehre zu verknüpfen. Seitdem hat sich die Welt fundamental geändert.
Ist ethisches Handeln, wie in der Tradition der „Ehrbaren Kaufleute“ definiert und gefordert, im globalen, digitalen Wettbewerb überhaupt leistbar? Darüber diskutieren Dr. Britta Matthes, Leiterin der Forschungsgruppe „Berufliche Arbeitsmärkte“ am IAB, Prof. Dr. Sven Laumer, Inhaber des Schöller-Stiftungslehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft, an der FAU, Dirk von Vopelius, Präsident der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken und Dr. Marian Wild, Geschäftsführer designarchitektur – Portal für Dienstleistungen zu Kunstwissenschaft, Design, Architektur und Denkmalpflege sowie Kurator der Jubiläumsausstellung zum 100-jährigen Bestehen der WiSo. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Markus Beckmann, Inhaber des Lehrstuhls für Corporate Sustainability Management an der FAU. Die Veranstaltung findet von 19 bis 20.30 Uhr im Audimax (Raum 0.015) statt.
Vorträge von Forscherinnen und Forschern des IAB
Das Betreuungsgeld war wohl die familienpolitische Maßnahme der letzten Jahre, die am stärksten kontrovers diskutiert worden ist. Das zeigte sich beispielsweise an der Wahl der „Herdprämie“ zum Unwort des Jahres. In ihrem Vortrag „Mütter an den Herd? Effekte des Betreuungsgelds auf Erwerbstätigkeit und Kitabesuch“ beleuchten Dr. Michael Oberfichtner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich „Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit“ am IAB, und Matthias Collischon vom Lehrstuhl für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung an der FAU die Effekte des Betreuungsgeldes auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und die Nutzung öffentlicher Kinderbetreuung. Die Veranstaltung findet von 18 bis 18.45 Uhr im Raum 2.024 statt.
„Private Krankenversicherung: Komfort oder Nutzen?“ – dieser Frage geht Dr. Christine Dauth, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit“ am IAB, nach. Beschäftigte mit einem jährlichen Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze können zwischen der gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung wählen. Christine Dauth erläutert in ihrem Vortrag, ob die Art der Krankenversicherung langfristig die Gesundheit von Beschäftigten beeinflusst oder ob privat Versicherte lediglich einen höheren Komfort genießen. Die Veranstaltung findet von 21 bis 21.45 Uhr im Raum 2.024 statt.
Für eine evidenzbasierte Politikberatung ist es erforderlich, die Wirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Regelungen zu ermitteln. Ein Ansatz der Wirkungsforschung ist, Personen zufällig Teilnehmer- und Kontrollgruppen zuzuweisen. Prof. Dr. Gesine Stephan, Leiterin des Forschungsbereichs „Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit“ am IAB und Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Empirische Mikroökonomie, an der FAU, erläutert in ihrem Vortrag „Experimente in der Arbeitsmarktforschung“ die Potenziale dieses Ansatzes, benennt Beschränkungen und stellt einige Feldexperimente vor. Die Veranstaltung findet von 22 bis 22.45 Uhr im Raum 2.024 statt.
Bleiben Sie informiert!
„Mit dem IAB sind Sie stets informiert“ – dieses Motto gilt natürlich auch für die „Lange Nacht der Wissenschaften“. Das IAB stellt an seinem Infostand im Foyer des zweiten Obergeschosses seine Forschungsschwerpunkte und Serviceangebote vor, informiert über Beschäftigungschancen für junge Arbeitsmarktforscherinnen und -forscher am IAB sowie über das Graduiertenprogramm und lädt zum IAB-Quiz ein. Mit dem „Job-Futuromaten“ kann zudem jeder testen, zu welchem Anteil schon heute Roboter den eigenen Beruf erledigen können.
Was gibt es noch?
Darüber hinaus finden im WiSo-Gebäude an der Findelgasse zahlreiche weitere interessante, spannende und unterhaltsame (Mitmach-)Aktionen, Vorträge, Führungen und Diskussionen statt. Und wer zwischendurch einfach mal ausspannen möchte, kann dies zum Beispiel bei Live-Musik der WiSo-Band tun.
Weitere Informationen zum Programm und zum Kartenvorverkauf finden Sie auf der Website zur Langen Nacht der Wissenschaften: www.nacht-der-wissenschaften.de.