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Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist 2019 – also vor der Corona-Krise – im sechsten Jahr in Folge
gesunken. Die Gesamtquote nach Qualifikationen berechnet sich auf 5,2 Prozent und hat damit den
niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Da der Berechnung dieser Quote eine andere
Datenbasis zugrunde liegt, weicht sie von der amtlichen Quote geringfügig ab.
Das Arbeitslosigkeitsrisiko hängt eng mit der Qualifikation zusammen. Je niedriger die Qualifikation,
desto schwieriger ist die Position auf dem Arbeitsmarkt. Personen ohne Berufsabschluss sind von
Arbeitslosigkeit besonders betroffen. Im Jahr 2019 waren bundesweit 17 Prozent der Geringqualifizierten ohne Arbeit. Sie machten gut die Hälfte aller Arbeitslosen aus.
Die Position der Geringqualifizierten hat sich allerdings weiter verbessert: die Arbeitslosenquote
sank um knapp einen halben Prozentpunkt und damit im vierten Jahr in Folge. Gegenüber 2015 ist
dies ein Rückgang von über 3 Prozentpunkten.
Die Perspektive für Akademiker am gesamtdeutschen Arbeitsmarkt blieb dagegen sehr gut. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vorjahr mit 2 Prozent auf einem niedrigen Niveau. Weiter verbessert hat
sich die Beschäftigungssituation auch für Personen mit einer beruflichen Ausbildung. Ihre Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent, geringfügig unter dem Vorjahreswert.
Unterschiede bestehen bei den Arbeitslosenquoten nach wie vor zwischen Ost und West. Allerdings
ist die Quote in Ostdeutschland seit 2005 um fast 12 Prozentpunkte gesunken. Die Gesamtquote
nach Qualifikation betrug 2019 im Osten 6,4 Prozent (Vorjahr 6,7 %), im Westen 4,9 Prozent (Vorjahr
5,0 %).
Bei den beruflich Qualifizierten hat sich die Westquote bei 2,9 Prozent stabilisiert, im Osten ist sie
erneut gesunken, mit 4,7 Prozent aber immer noch höher. Deutlich gesunken (knapp 2 Prozentpunkte) ist die Quote für Geringqualifizierte im Osten, sie liegt aber mit 24,8 Prozent auch bei dieser
Personengruppe weit über der Westenquote (15,9 %).
In beiden Landesteilen hat sich die Arbeitslosenquote der Hochschulabsolventen nicht verändert. Im
Westen betrug sie 1,9 Prozent und im Osten 2,7 Prozent.
Seit 2015 liegt die Arbeitslosenquote der Frauen unter der der Männer, mit 5 Prozent zuletzt fast einen halben Prozentpunkt. Dies ist vor allem auf die günstige Quote von 3 Prozent bei der großen
Gruppe der beruflich Qualifizierten zurückzuführen, aber auch auf eine traditionell niedrigere Quote
geringqualifizierter Frauen im Westen.

Erhebungszeitraum

1998 bis 2019

Veröffentlichungsdatum

3.9.2020

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Lizenzhinweis

Die Daten zu den qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquoten werden unter folgender Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht: Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)