Diese Studie untersucht die Bedeutung der Integration von Produktionsprozessen in globale Wertschöpfungsketten (GVC) für die Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte in Deutschland während der COVID-19 Pandemie. Die COVID-19 Pandemie ist eine globale Krise. Dennoch ist sie durch starke geografische Unterschiede gekennzeichnet, unter anderem bezüglich der Infektionsraten, aber auch mit Blick auf die Intensität der ergriffenen Eindämmungs- und Hilfsmaßnahmen und der zu beobachtenden Verhaltensänderungen. Eine rasch wachsende Zahl von Studien liefert Belege für die heterogenen räumlichen Effekte der COVID-19 Pandemie, wobei sich die meisten Untersuchungen auf den anfänglichen Schock und die Auswirkungen von Lockdowns und wirtschaftspolitischen Unterstützungsmaßnahmen konzentrieren. Die vorliegende Studie betrachtet die Folgen der COVID-19 Pandemie aus einer anderen Perspektive als die bisherige Forschung zu den regionalwirtschaftlichen Auswirkungen der Krise. Wir betrachten die Effekte der Störung globaler Wertschöpfungsketten durch die Pandemie und untersuchen, ob das Ausmaß der Integration von Produktionsprozessen in globale Wertschöpfungsketten die Stärke des anfänglichen Schocks und die anschließende Erholung lokaler Arbeitsmärkte in Deutschland bis Dezember 2021 beeinflusst hat.
IAB-Forschungsbericht 10/2023: Local labor market effects of global value chain disruptions - evidence from the COVID-19 crisis