Die positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes bis zum Frühjahr 2020 wurde jäh durch die Covid-19 Pandemie unterbrochen. Durch umfangreiche Stützungsmaßnahmen, vor allem Kurzarbeit, konnte jedoch ein stärkerer Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert werden. Schon 2021 übertraf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wieder das Vorkrisenniveau. In der Covid-19 Pandemie ist aber auch das Erwerbspersonenpotenzial zurückgegangen. Derzeit gibt es auf breiter Front Fachkräfteengpässe und in vielen Bereichen besteht sogar ein starker Arbeitskräftemangel. Zentrale Ursachen sind die demografische Entwicklung und die Herausforderungen der wirtschaftlichen Transformationsprozesse, wie Digitalisierung und ökologische Transformation. Die Folgen des Ukrainekrieges und eine Umsteuerung in der Energieversorgung verstärken die Anpassungsnotwendigkeiten. Daher sind Maßnahmen zur quantitativen und qualifikatorischen Stärkung des Erwerbspersonenpotenzials und dessen Anpassungsfähigkeit notwendig. Ziel dieser Maßnahmen sollte die Steigerung der Erwerbstätigkeit, die weitere Qualifizierung von Erwerbspersonen und die Stärkung der beruflichen Ausbildung sein. Vor diesem Hintergrund diskutiert der 18. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik die Auswirkungen von Demografie und Transformationsprozessen auf Betriebe und Erwerbspersonen sowie geeignete politische Maßnahmen, um negativen Folgen dieser Entwicklungen auf das Arbeitskräfteangebot entgegenzuwirken.
Willkommen sind Beiträge insbesondere zu folgenden Aspekten:
- Arbeitsmarkteffekte von demografischer Entwicklung, technologischem Wandel und ökologischer Transformation
- Veränderungen in den Qualifikationsanforderungen und (beruflichen) Tätigkeitsstrukturen im Arbeitsmarkt
- Berufliche Weiterbildung von Beschäftigten oder Arbeitslosen
- Mismatcharbeitslosigkeit trotz Arbeitskräfteknappheit?
- Arbeitsplatzmobilität und berufliche Mobilität
- Krise der dualen Ausbildung, Anpassungen im Ausbildungssystem
- Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Stärkung von Qualifizierung und Erwerbstätigkeit und zur Bewältigung der Transformationsprozesse
Termin
29.9.2022 - 30.9.2022
Ort
Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
Kleine Märkerstraße 8
D-06108 Halle (Saale)
Keynote Speakers
- Alexandra Spitz-Oener (Humboldt-Universität Berlin, IAB)
Wissenschaftlicher Ausschuss
- Prof. Dr. Steffen Müller (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, IWH, CESifo)
- Prof. Dr. Alexandra Spitz-Oener (Humboldt-Universität Berlin, IAB)
- Prof. Bernd Fitzenberger, Ph.D. (IAB, FAU Erlangen-Nürnberg)
- Dr. Julia Lang (IAB)
Einreichung der Beiträge
Vollständige Beiträge oder Zusammenfassungen (ein bis zwei Seiten) können bis zum 10. Juni 2022 in deutscher oder englischer Sprache als PDF- oder Word-Datei eingereicht werden. Die Einreichung erfolgt über: https://en.xing-events.com/MABSPWA. Die Entscheidung über die Annahme eines Beitrags erfolgt bis zum 1. Juli 2022.
Konferenz- und Reisekosten
Tagungsgebühren werden nicht erhoben, aber es wird erwartet, dass die Teilnehmenden die ihnen entstehenden Kosten selbst tragen.
Weitere Informationen
Der 18. IWH/IAB Workshop ist als Präsenzveranstaltung geplant. Die Konferenzsprache ist Deutsch.
Auf Grund der weiterhin nicht ganz einzuschätzenden Entwicklung des Corona-Virus behalten wir uns in Abhängigkeit von der Entwicklung im Verlauf des Jahres vor, den Workshop als Webkonferenz auszurichten oder Teile des Workshops per Livestream zu übertragen.
In Kooperation mit
Kontakt
Annika Backes (IWH), Tel.:+49 (0) 345 7753-790
E-Mail: annika.backes@iwh-halle.de