Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Krise ist die Gründungstätigkeit in Deutschland zurückgegangen. Gründerinnen und Gründer machten sich aber häufiger selbstständig, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Ihr Anteil stieg 2020 auf 80 % an, womit die Anzahl an Chancengründungen trotz der rückläufigen Gründungstätigkeit relativ stabil blieb. Die Corona-Krise hat branchenbedingt insbesondere selbstständige Frauen stark belastet. Die Zahl der Gründerinnen blieb 2020 aber nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Gründungsinteressierte Frauen scheinen sich schneller auf die neuen Krisenbedingungen eingestellt und letztlich ihre Gründungspläne häufiger doch realisiert zu haben als Männer. So haben Gründerinnen häufiger als Gründer Geschäftsmodellanpassungen vorgenommen. Die meisten (typischen) Gründungshemmnisse wurden 2020 seltener wahrgenommen als üblich. Dies dürfte mit der Corona-Krise zusammenhängen, deren Herausforderungen alles überlagerte und viele Gründungsinteressierte von vornherein abschreckte. Es dürften also eher Menschen gegründet haben, die bereits konkrete Vorstellungen hatten und entsprechend seltener Hemmnisse wahrnahmen. Dennoch gehen Gründerinnen und Gründer mit dem Gründungsstandort Deutschland härter ins Gericht als in den vergangenen Jahren. Coronabedingt verschobene Gründungen dürften 2021 die Gründungstätigkeit stützen.
Termin
24.3.2022
, 09:30 - 10:30 Uhr
Zu Gast
Dr. Georg Metzger,
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Research
Ort
Bis auf weiteres werden die Vorträge per Skype-for-Business übertragen. Bei Interesse melden Sie sich mit einer kurzen Mail an IAB.Colloquium@iab.de unter Angabe des jeweiligen Vortrags an.