Der Anteil der Betriebe, die ihre liquiden Mittel für grundsätzlich ausreichend halten, ist über den Sommer von 34 Prozent im Mai auf 45 Prozent im September gestiegen. Das zeigt eine zwischen dem 6. und dem 20. September durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
„Dieser Anstieg geht insbesondere auf die verbesserte Lage in kleinen Betrieben zurück“, erklärt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Der Anteil der kleineren Betriebe mit 10 bis 49 Beschäftigten, die ihre Liquiditätsreserven für grundsätzlich ausreichend halten, ist von 40 Prozent im Mai auf 48 Prozent im September gestiegen. Bei Kleinstbetrieben mit bis zu 9 Beschäftigten hat sich der Anteil im gleichen Zeitraum um 12 Prozent auf 43 Prozent erhöht. Bei größeren Betrieben hat sich die Liquiditätssituation dagegen kaum verändert.
Vor allem im Gastgewerbe und im Handel hat sich die Lage deutlich verbessert. Der Anteil der Betriebe im Gastgewerbe, die über ausreichend liquide Mittel verfügen, ist von 20 Prozent im Mai über 30 Prozent im Sommer auf 37 Prozent im September gestiegen. Gleichzeitig ist der Anteil der Betriebe im Gastgewerbe, deren Liquiditätsreserven eigenen Angaben zufolge maximal zwei Monate ausreichen, von einem Drittel im Mai auf 21 Prozent im September gesunken. Im Handel gaben 45 Prozent der Betriebe an, ausreichend liquide zu sein. Im Mai waren das noch 30 Prozent.
Auch die Zahl der Betriebe, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen, ist über den Sommer stark gesunken und liegt aktuell bei 5 Prozent. Im April sahen sich noch 13 Prozent der Betriebe in ihrer Existenz gefährdet.
Die positive Entwicklung macht sich auch im Einstellungsverhalten der Betriebe bemerkbar. Insgesamt übersteigen die vorgenommenen Einstellungen im September in 17 Prozent der Betriebe die Anzahl an Entlassungen. Vor allem im Gastgewerbe vergrößert aktuell mehr als ein Viertel der Betriebe ihre Belegschaft: „Das liegt insbesondere daran, dass die Einschränkungen der Geschäftsaktivitäten Stück für Stück zurückgefahren wurden“, so IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei. „Für die Zukunft wird sicher viel von der weiteren Impfbereitschaft abhängen“.
Im Rahmen der IAB-Studie „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe der Privatwirtschaft dazu befragt, wie sich die Covid-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.
Zum Download stehen unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/ADuI_BeCovid_W17.xlsx Tabellen zu den Ergebnissen aus der 17. Befragungswelle bereit. Tabellen und Grafiken aus früheren Befragungswellen können Sie ebenfalls herunterladen unter https://www.iab.de/de/daten/arbeitsmarktentwicklung.aspx.