Belegschaftshandeln - ein forschungsstrategisches Problem
Abstract
Der Beitrag geht von der These aus, dass Handeln im Industriebetrieb grundsätzlich Gegenstand theoretischer Reflexionen in industriebetriebsbezogener sozialwissenschaftlicher Forschung sein sollte. Am Beispiel der Kritik an dem Betriebs-Ansatz des ISF wird die Notwendigkeit eines Funktions-Ansatzes herausgearbeitet und damit eine produktionsorientierte Sichtweise für theoretische und empirische Überlegungen sowie zugleich handlungsorientierte Untersuchungen betrieblichen Wandels begründet. Ausgegangen wird dabei erstens von dem theoretischen Verständnis des Doppelcharakters des unmittelbaren Produktionsprozesses als Arbeits- und Verwertungsprozess und zweitens von der analytischen Trennung von Arbeitskraft und Produzent als Funktionsträger und Akteur der Anwendung von Arbeitskraft. Daraus werden theoretische Dimensionen der objektiven und subjektiven Konstitution des Gesamtarbeiters entwickelt. In einem zweiten Schritt werden dann unter den Oberbegriffen Belegschaftszusammenhang und -zusammenhalt empirische Dimensionen vorgestellt, die strukturbezogene Untersuchungen mit Blick auf Voraussetzungen, Resultate und 'Gerichtetheit' von Belegschaftshandeln ermöglichen sollen. (IAB)
Cite article
Deeke, A. (1979): Belegschaftshandeln - ein forschungsstrategisches Problem. In: Dortmund Sozialforschungsstelle & Fachgebiet Soziologie Universität Dortmund (Hrsg.) (1979): Forschungsmaterialien und Arbeitspapiere des Fachgebietes Soziologie der Abteilung Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Dortmund und des Landesinstituts Sozialforschungsstelle Dortmund : erster Band, p. 220-263.