Arbeitskräftepool - ein Modell beschäftigungssichernder Bewältigung des technischen Wandels?
Abstract
Mit dem Arbeitskräftepool (AKP) steht ein Modell für ein noch zu entwickelndes Konzept von Beschäftigungspolitik zur Verfügung, das Impulse für Strategie-Analyse, Strategie-Diskussion und innovative Praxis im Strukturwandel liefern kann. Formal handelt es sich bei AKP um die Zusammenfassung der Arbeitskraft von Arbeitnehmern, die von Entlassung bedroht oder arbeitslos sind (1.) im Rahmen eines bestehenden oder erst durch den Pool ermöglichten Beschäftigungsverhältnisses, (2.) neben und zusätzlich zur normalen betrieblichen Organisation von Arbeit. AKP ist somit organisatorisch gesehen ein regulatives Konzept der Beschäftigung in Alternative zu Personalabbau bzw. zur individuellen Bewältigung von Arbeitslosigkeit. Der Beitrag unternimmt zunächst den Versuch, anhand von zwei empirischen Beispielen AKP als mögliches beschäftigungspolitisches Konzept zu kennzeichnen und diskutiert in einem zweiten Schritt Ansatzpunkte, Möglichkeiten und Schranken für AKP im Rahmen betrieblicher Arbeitskräftepolitik und regionaler Beschäftigungspolitik. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass AKP und damit der Pool-Gedanke Impulse geben kann für a) die Ausschöpfung von unternehmensstrategischen Handlungsspielräumen für eine beschäftigungserhaltende und zugleich innovationsfördernde Qualifizierungspolitik und alternative Arbeitsbeschaffung in der Öffnung zu neuen Marktsegmenten, und b) für die Weiterentwicklung dezentraler Arbeitsförderung im Rahmen einer arbeitskraftpolitisch erweiterten, also beschäftigungsorientierten Strukturpolitik. (IAB)
Cite article
Deeke, A. (1983): Arbeitskräftepool - ein Modell beschäftigungssichernder Bewältigung des technischen Wandels? In: W. Glock (Red.) & A. Schlieper (Red.) (1983): Strukturanalyse Ruhrgebiet : Bilanz - Kritik - Perspektiven. Dokumentation einer Veranstaltung des Kommunalverbands Ruhrgebiet und des Innovationsförderungs- und Technologietransfer-Zentrum der Hochschulen des Ruhrgebiets am 23./24.3.1983 in Gelsenkirchen, p. 147-151.