Dezentrale versus zentrale Lohnbildung in Europa

Abstract

Das Korreferat bezieht sich auf den Beitrag von Fitzenberger und Franz "Dezentrale versus zentrale Lohnbildung in Europa: Theoretische Aspekte und empirische Evidenz". Die theoretische Argumentation wird nachgezeichnet und die Hauptergebnisse des empirischen Teils werden zusammengefasst. Kritikpunkte beziehen sich auf die Schätzgleichung und deren Interpretation. Nach Meinung des Autors versucht die Studie zu viel auf einmal: "Entweder kann man m. E. die Anpassung sektoraler Löhne an das aggregierte Lohnniveau untersuchen, oder den Einfluss, den globale Lohneinflussfaktoren auf die sektorale Lohnbildung besitzen. Beides zusammen schafft gravierende Interpretationsprobleme." Außerdem hält der Autor den Test der Insider/Outsider-Hypothese für nicht schlüssig, und er kritisiert Restriktionen und Versäumnisse der Datenanalyse. Er bedauert, dass wirtschaftpolitische Fragestellungen zur institutionellen Gestaltung der Lohndispersion zu kurz kommen, da die Hypothese eines instititutionellen Einflusses auf die Lohnbildung etwas vorschnell verworfen wird. (IAB2)

Cite article

Möller, J. (1994): Dezentrale versus zentrale Lohnbildung in Europa. Korreferat zum Referat Bernd Fitzenberger und Wolfgang Franz. In: B. Gahlen, H. Hesse & H.- J. Ramser (Hrsg.) (1994): Europäische Integrationsprobleme aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht (Wirtschaftswissenschaftliches Seminar Ottobeuren, 23), p. 359-364.