Die Erosion eines Übergangsregimes? Arbeitslosigkeit nach der Berufsausbildung und ihre Folgen für den Berufseinstieg
Abstract
Unter Nutzung der IAB-Beschäftigtenstichprobe wird der Übergang in den Arbeitsmarkt von Berufseinstiegskohorten auf einer jahresgenauen Basis für den Zeitraum 1976 bis 1995 analysiert, wobei der Schwerpunkt auf dem Ausmaß und den Folgen von Arbeitslosigkeit an der so genannten Zweiten Schwelle des Berufseinstiegs liegt. Es zeigt sich, dass das traditionelle Übergangsmuster der Übernahme vom Ausbildungsbetrieb im Ausbildungsberuf an Boden verloren hat. In vielen Fällen schließt sich an ein Verlassen des Ausbildungsbetriebs eine Phase der Arbeitslosigkeit an. Zudem sind nur noch rund 60 bis 70 Prozent in ihrem Ausbildungsberuf verblieben, was auf eine Krisenerfahrung der Ausbildungsabsolventen schließen lässt. Insgesamt zeigen die Analysen ein dreigeteiltes Bild beim Übergang in den Beruf, in dem neben 'glatten' Übergangsmustern in sachlicher und auch in zeitlicher Hinsicht diskontinuierliche Übergänge in den Beruf ein eigenständiges Gewicht gewonnen haben. Deutlich wird, dass Zertifikate den Ausbildungsabsolventen nicht in allen Fällen robuste Arbeitsmarktchancen eröffnen und gewährleisten, eine Phase der Arbeitslosigkeit an der zweiten Schwelle ohne größere Konsequenzen zu verkraften. (IAB)
Cite article
Konietzka, D. & Seibert, H. (2001): Die Erosion eines Übergangsregimes? Arbeitslosigkeit nach der Berufsausbildung und ihre Folgen für den Berufseinstieg. Ein Vergleich der Berufseinstiegskohorten 1976-1995. In: P. A. Berger & D. Konietzka (Hrsg.) (2001): Die Erwerbsgesellschaft : neue Ungleichheiten und Unsicherheiten (Sozialstrukturanalyse, 16), p. 65-93.