Ist Vollbeschäftigung eine Utopie?
Abstract
Ausgehend von einer quantitativen Darstellung der gegenwärtig schwersten Arbeitsmarktkrise in der Geschichte der Bundesrepublik anhand von IAB-Daten fragt der Autor nach der Zukunft der Erwerbsarbeit und der Gestaltbarkeit der Arbeitswelt der Zukunft. Er erörtert, wie technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel die zukünftige Arbeitswelt verändern. Die wesentlichen Entwicklungslinien dieses Wandels lassen sich durch folgende Megatrends beschreiben: 1. Technologische Revolution (Informations- und Kommunikationstechnik, Bio- und Gentechnik); 2. Internationalisierung des Wirtschaftens (Globalisierung); 3. Individualisierung der Arbeits- und Lebenswelt; 4. Zunehmende Frauenerwerbstätigkeit; 5. Alterung der Industriegesellschaften; 6. Ökologisierung des Wirtschaftens durch Umweltschutz und 7. Zunahme der internationalen Mobilität. Für den Ausweg aus der Krise des Arbeitsmarktes fordert der Autor einen Pakt für mehr Beschäftigung, in dem alle Akteure der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zusammenwirken. Bezugnehmend auf die Agenda für mehr Beschäftigung des IAB (1998) formuliert er abschließend verschiedene Strategieempfehlungen. Diese beinhalten u.a. einen Ausbau der Teilzeitarbeit, eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik und eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge. (IAB)
Cite article
Kleinhenz, G. (1998): Ist Vollbeschäftigung eine Utopie? In: Universität Passau (Hrsg.) (1998): Die Zukunft der Arbeit - geht unserer Wirtschaft die Arbeit aus? : fünf Vorträge, p. 13-32.