Arbeitsmarkt
Abstract
Die Darstellung gliedert sich in RW Teile: Zunächst geht es um die Analyse der Bedeutung von Arbeit und Erwerbsarbeit in modernen Gesellschaften. Die hierzu gehörigen Fragen lauten: Inwiefern kann die (Erwerbs-)Arbeit als Basis und Bezugspunkt der Vergesellschaftung gelten, und wie sieht die Entwicklung der Bedeutung der Erwerbsarbeit empirisch aus? Der nächste Abschnitt verdeutlicht, in welch vielfältiger Weise der Sozialstaat der Bundesrepublik auf Lohnarbeit bezogen ist, während der folgende Abschnitt die These der (ausschließlichen) 'Lohnarbeitsbezogenheit' der Sozialpolitik durch einen Blick auf geschlechtsspezifische Muster der Erwerbsbeteiligung relativiert. Vor diesem Hintergrund werden dann aktuelle Entwicklungen skizziert, die tiefgreifende Veränderungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung, Organisation und Bewertung von Erwerbsarbeit mit sich bringen und die erwerbsarbeitszentrierten sozialstaatlichen Arrangements in Frage stellen: Die Erosion des (vorwiegend männlichen Modells des) Normalarbeitsverhältnisses und die Entstehung und Strukturierung der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit. Der Artikel schließt mit einigen - z.T. sicherlich spekulativen - Bemerkungen zur "Zukunft der Arbeit": Welche Argumente sprechen für und welche gegen die These einer abnehmenden gesellschaftlichen Bedeutung von Erwerbsarbeit und Arbeitsmarkt, und welche Konsequenzen könnte dies für die weitere Entwicklung von Arbeits- und Erwerbsgesellschaft haben? (IAB2)
Cite article
Bonß, W. & Ludwig-Mayerhofer, W. (2000): Arbeitsmarkt. In: J. Allmendinger & W. Ludwig-Mayerhofer (Hrsg.) (2000): Soziologie des Sozialstaats : gesellschaftliche Grundlagen, historische Zusammenhänge und aktuelle Entwicklungstendenzen, p. 109-144.