Wer suchet, der findet ... oder doch nicht?
Abstract
"Die Arbeit setzt an der aktuellen Diskussion über den zusätzlichen Bedarf an Fachkräften an und greift zur Erklärung auf ein betriebliches Suchmodell zurück. Die Betriebe bestimmen in diesen theoretischen Ansätzen eine optimale Strategie, um nach neuen Arbeitskräften zu suchen. Dabei legen sie eine Mindestqualifikation für Bewerber fest, mit denen Sie einen Arbeitsvertrag abschließen. Werden diese Qualifikationserfordernisse jedoch durch technische oder andere Ursachen exogen bestimmt, kann es sein, dass eine optimale Suchstrategie nicht mehr verfolgt werden kann. Dies führt möglicherweise zu einer unbefriedigten Arbeitsnachfrage der Betriebe. Die Daten des IAB-Betriebspanels (2000) unterstützen die Überlegungen. Die deskriptive Analyse zeigt, dass es besonders schwierig ist, die Arbeitsplätze für Ingenieure und Informatiker zu besetzen. Betriebe, die von unbesetzten Stellen betroffen sind, geben besonders häufig an, dass es keine geeigneten Bewerber gibt. Multivariate Analysen über die Anzahl an nicht besetzten Stellen bestätigen ebenfalls die Hypothesen des Suchmodells. Insbesondere technische und organisatorische Änderungen erhöhen die Zahl der nicht besetzten Stellen für Akademiker positiv. Jedoch spielen auch die Lohnhöhe, die wirtschaftliche Entwicklung und andere betriebliche Charakteristika eine bedeutende Rolle. Es zeigt sich also, dass der Ansatz eines betrieblichen Suchmodells sehr gut zur Erklärung der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte beitragen kann." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Kölling, A. (2002): Wer suchet, der findet ... oder doch nicht? Analyse der betrieblichen Suche nach Fachkräften mit Daten des IAB-Betriebspanels 2000. In: L. Bellmann & J. Velling (Hrsg.) (2002): Arbeitsmärkte für Hochqualifizierte (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 256), p. 3-36.