Mobilität allein kann Arbeitsmarktprobleme nicht lösen
Abstract
Die anhaltende Massenarbeitslosigkeit in Deutschland wird unter anderem auf eine hohe Regulierungsdichte, starre institutionelle Strukturen und zu geringe Mobilität der Arbeitnehmer zurückgeführt. Mit Daten aus der IAB-Beschäftigtenstichprobe wird in dem Beitrag die betriebliche und berufliche Mobilität sowohl von Erwerbstätigen als auch von Arbeitslosen untersucht. Als Beurteilungskriterien dienen dabei Berufs- und/oder Betriebswechsel sowie der Wechsel zwischen Arbeitslosigkeit und Erwerbstätigkeit. Es wird festgestellt, dass bei den Erwerbstätigen die innerbetrieblichen Berufswechsel zwischen 1985 und 1995 abgenommen haben. Die Betriebswechsel ohne berufliche Veränderungen stiegen bis 1990 und sanken dann wieder bis 1995. Ein ähnliches Verlaufsmuster haben auch die Betriebswechsel bei gleichzeitigem Berufswechsel. Hier macht sich die Konjunkturschwäche der 90er Jahre bemerkbar. Der Anteil der Arbeitslosen, die wieder in Beschäftigung einmünden, ist von 55 % im Jahr 1985 auf 32 % im Jahr 1995 gesunken. Gleichzeitig hat sich innerhalb dieser Gruppe allerdings der Anteil derjenigen erhöht, die für ihre berufliche Reintegration einen Berufsund/oder Betriebswechsel in Kauf genommen haben. Eine zunehmende Inflexibilität der Arbeitslosen ist also nicht zu beobachten. Die Befunde sprechen eher für das Gegenteil. (IAB2)
Cite article
Bender, S., Haas, A. & Klose, C. (1999): Mobilität allein kann Arbeitsmarktprobleme nicht lösen. Die Entwicklung der beruflichen und betrieblichen Mobilität von 1985-1995. (IAB-Kurzbericht 02/1999), Nürnberg, 8 p.