Ältere - eine Manövriermasse des Arbeitsmarktes?
Abstract
"Der Beitrag diskutiert, ausgehend von einer Darstellung der Entwicklung von Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit Älterer in den neuen Bundesländern, die Altersgrenzenpolitik in Deutschland und ihre Auswirkungen für ältere Arbeitnehmer. Aus der Betrachtung im Zeitverlauf ist ersichtlich, daß der Anteil der Arbeitslosigkeit, der auf Ältere entfällt, seit der Wende von Jahr zu Jahr angestiegen ist, und daß immer mehr Ältere in die Langzeitarbeitslosigkeit hineingewachsen sind. Damit hat sich die Struktur der Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern an jene in den alten angeglichen. Dieser Prozeß ist jedoch keine zwangsläufige Folge der Umstellung auf die Marktwirtschaft, wie allein die Tatsache belegt, daß Ältere in den meisten EU-Ländern sogar unterdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Vielmehr erscheint es wahrscheinlich, daß neben vielen anderen Faktoren - auch der Umgang von Seiten der Politik mit den verschiedenen Personengruppen am Arbeitsmarkt Einfluß auf die Struktur der Arbeitslosigkeit hat." Am Beispiel der Vorruhestandsregelungen wird dies näher ausgeführt. (IAB2)
Cite article
Koller, B. (1999): Ältere - eine Manövriermasse des Arbeitsmarktes? Ältere Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern zwischen Vorruhestand und Erhöhung des Rentenzugangsalters. In: E. Wiedemann, C. Brinkmann, E. Spitznagel & U. Walwei (Hrsg.) (1999): Die arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitische Herausforderung in Ostdeutschland : Workshop der Bundesanstalt für Arbeit am 14./15. Oktober 1998 in Magdeburg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 223), p. 227-246.