Bildung zahlt sich immer noch aus
Abstract
Ziel des Beitrages ist es, die Entwicklung der Arbeitsmarktchancen verschiedener Qualifikationsgruppen zwischen 1990 und 1995 aufzuzeigen. Die Analysen basieren auf Daten der Arbeitslosenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit und des Mikrozensus. Sie zeigen, daß die Beschäftigungskrise der 90er Jahre nicht qualifikationsneutral verlief. "Die großen Verlierer dieser Entwicklung waren Erwerbspersonen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Im Jahr 1995 war in Westdeutschland bereits jede(r) fünfte, im Osten fast jede(r) zweite 'Ungelernte' arbeitslos. Eindeutige Gewinner waren hingegen Personen mit abgeschlossener Hoch- oder Fachhochschulausbildung. Trotz Beschäftigungskrise konnten Akademiker im Westen zusätzlich fast 590 000 und im Osten knappe 100 000 Arbeitsplätze hinzugewinnen, bei einer gleichzeitig nur geringfügigen Veränderung der Arbeitslosenzahlen. Verschlechtert hat sich jedoch auch die Arbeitsmarktposition von Personen mit abgeschlossener Lehre oder Fachschulausbildung. Trotz nahezu unveränderter Arbeitslosenzahlen verlor diese Qualifikationsebene zwischen 1991 und 1995 im Osten fast 1 Mio. Arbeitsplätze. Im Westen hingegen fiel der Anstieg der Arbeitlosigkeit im gleichen Zeitraum fast doppelt so hoch aus (+440 000) wie die Beschäftigungsverluste (-230 000)." (IAB2)
Cite article
Reinberg, A. (1997): Bildung zahlt sich immer noch aus. Eine Analyse qualifikationsspezifischer Arbeitsmarktentwicklungen in der ersten Hälfte der 90er Jahre für West- und Ostdeutschland. (IAB-Werkstattbericht 15/1997), Nürnberg, 25 p., Anhang.