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Publication

Traumberuf oder Alptraum Beruf?

Abstract

"Obwohl die Entscheidung für einen bestimmten Beruf recht schnell und auch recht kurzfristig vor dem Schulabschluß gefällt wird, ist die Berufswahl als ein Prozeß zu sehen, der bereits in der frühen Kindheit mit der Beschäftigung mit Identifikationsmustern beginnt, sich in ersten Träumen und Wünschen im Schulkind- und Pre-Teen-Alter fortsetzt und dann erst, aber zu sehen auf diesem psychologischen Boden, in die Beschäftigung mit konkreten Berufszielen im Jugendalter mündet. Eine wichtige Determinante dieses psychologischen Bodens stellt das Internalisieren geschlechtspezifischer Rollenmuster dar. Die ersten geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Versuche in der Kindheit, soziale Rollen zu kopieren, also soziales Verhalten für sich zu entdecken, münden dann analog in die Vorstellungen zum späteren Traumberuf. Diese ersten beruflichen Träume sind allerdings bei Jugendlichen und spätestens bei Heranwachsenden ausgeträumt: Demgegenüber stehen nun gegenwärtige Wunschberufe und dann in die konkrete Berufswahl einbezogene Berufe, deren Finden den Jugendlichen im Verlauf ihrer Beschäftigung mit Berufen eine enorme Anpassungsleistung abverlangt hat. Die Berufswahl fällt jungen Leuten schwer und ist auch überwiegend mit unangenehmen Gefühlen verbunden. Die "lustvolle und hedonistische" junge Generation von heute, die insgesamt nun wieder optimistischer in die Zukunft blickt, versucht aber dennoch, das Beste aus ihrem Leben zu machen - auch, was den Beruf angeht." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Cite article

Meixner, J. (1996): Traumberuf oder Alptraum Beruf? Von den kindheitlichen Identifikationsmustern zur Berufswahl Jugendlicher und junger Erwachsener. In: K. Schober & M. Gaworek (Hrsg.) (1996): Berufswahl. Sozialisations- und Selektionsprozesse an der ersten Schwelle. Dokumentation eines Workshops des IAB in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendinstitut und dem Bundesinstitut für Berufsbildung, 13.-14. Juli 1995 in Nürnberg, p. 37-46.