Berufliche Mobilität zur Anpassung struktureller Diskrepanzen am Arbeitsmarkt
Abstract
Auf der Basis eines theoretischen Modells zur Bestimmung der wichtigsten Determinanten wurde die berufliche Mobilität am westdeutschen Arbeitsmarkt empirisch untersucht. Die Analyse wurde mit Daten der IAB-Stichprobe der Historikdatei auf der Basis eines eigens konzipierten Konzepts der beruflichen Mobilität für das Jahr 1989, in dem rund 13% der beschäftigten Arbeitnehmer den Beruf (auf 2-Stellen-Ebene) gewechselt haben, durchgeführt. Verschiedene Determinanten der beruflichen Mobilität wurden im Rahmen eines multi-variaten Proportional-Hazard Cox-Modells ermittelt. Demnach nimmt die Wahrscheinlichkeit eines beruflichen Wechsels mit dem Alter, einen besseren beruflichen Status und der Größe des Unternehmens ab. Eine längere Zeit der Erwerbslosigkeit sowie ein höheres Arbeitslosigkeitsrisiko machen einen Wechsel wahrscheinlicher. Der Lohnunterschied zwischen neuem und bisherigem Beruf, der insbesondere für freiwillige Berufswechsel von hoher Bedeutung ist, ist für Männer und junge Arbeitnehmer am größten. Bei außerbetrieblichen Wechseln hat sich darüberhinaus der Wechsel zu einer größeren Firma bezahlt gemacht, während bei betrieblichen Wechslern der Lohnanstieg mit zunehmender Größe der Firma höher ausfiel. (IAB2)
Cite article
Velling, J. & Bender, S. (1994): Berufliche Mobilität zur Anpassung struktureller Diskrepanzen am Arbeitsmarkt. (ZEW discussion paper 1994-19), Mannheim, 35 p., Anhang.