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Publication

Alte Bundesländer: Akademikerbeschäftigung unter der Lupe

Abstract

"Die viel diskutierte Frage, wieviele Hochschulabsolventen in beruflichen Positionen tätig sind, die nicht ihrem Ausbildungsniveau entsprechen, kann nicht mit einer schlichten Zahl beantwortet werden. Dazu ist der Sachverhalt zu komplex. Differenzierte Analysen des Mikrozensus zur betrieblichen Stellung in Kombination mit dem ausgeübten Beruf kommen zu dem Ergebnis, daß anstelle einer punktgenauen Qualifizierung die Angabe von Bandbreiten eher angemessen ist. Zudem zeigen sie, daß sich das Problem nach Hochschulart und Geschlecht sehr unterschiedlich darstellt:<br> - Zwischen 8% und 17% aller Erwerbstätigen mit Hochschulabschluß waren 1991 in beruflichen Positionen beschäftigt, die mit großer Wahrscheinlichkeit ihrem Ausbildungsniveau nicht entsprechen. Zum Vergleich: Von den Erwerbstätigen mit abgeschlossener Lehre/Berufsfachschule waren rd. 25% unterhalb der erworbenen Qualifikation eingesetzt.<br> - Fachhochschulabsolventen/innen sind etwas stärker betroffen als Personen mit Universitätsexamen, Berufsanfänger/innen häufiger als Erwerbstätige im mittleren und höheren Alter.<br> - Die beruflichen Einsatzbedingungen haben sich, insgesamt betrachtet, zwischen 1985 und 1991 nicht verschlechtert - auch nicht für Berufsanfänger.<br> - Ausbildungsinadäquate Beschäftigung ist vor allem ein Problem von Frauen. Sowohl auf der Fachhochschule- als auch auf der Universitätsebene arbeiten Akademikerinnen doppelt so häufig wie Männer in beruflichen Positionen, die ihrem Ausbildungsniveau nicht angemessen sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Cite article

Plicht, H., Schober, K. & Schreyer, F. (1995): Alte Bundesländer: Akademikerbeschäftigung unter der Lupe. Größenordnung und Strukturen von ausbildungsinadäquatem beruflichen Einsatz. (IAB-Kurzbericht 01/1995), Nürnberg, 7 p.