Lieber kürzer arbeiten, als lange arbeitslos?
Abstract
"Die VW AG wird das bislang umfassendste Konzept einer beschäftigungsstabilisierenden Arbeitszeitregelung zur Vermeidung von Massenentlassungen in Deutschland ab 1994 realisieren. Interessante Erfahrungen mit derartigen Maßnahmen gibt es bereits in Frankreich:<br> - Von 3000 gefährdeten Arbeitsverhältnissen konnten 2300 mit Hilfe solcher Solidaritätsverträge stabilisiert werden.<br> - Der Konsens zwischen den Beteiligten über das jeweilige Programm war eine wichtige Grundlage für die Kompromißfindung.<br> - Beide Seiten haben finanzielle Opfer erbracht. - Die vereinbarten Arbeitszeitverkürzungen bewegten sich zwischen einer halben und drei Stunden pro Woche. - Im Gefolge dieser Maßnahmen ergaben sich oft weitreichende betriebliche Umorganisationen.<br> - Gewisse Rigiditäten des (französichen) Sozialversicherungssystems wurden bei der Umsetzung solcher Konzepte sichtbar.<br> Die Erfahrungen zeigen, daß die Strategie beschäftigungsstabilisierender flexibler Arbeitszeitregelungen durchaus Beachtung verdient. Sie ist zwar defensiv angelegt und kein Königsweg, aber doch ein Weg von vielen mit vielen Optionen im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsabbau." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Teriet, B. (1993): Lieber kürzer arbeiten, als lange arbeitslos? Die Idee beschäftigungsorientierter flexibler Arbeitszeiten vor dem Hintergrund französischer Erfahrungen. (IAB-Kurzbericht 19/1993), Nürnberg, 4 p.