Zum Umfang der Stillen Reserve (IAB-Kurzbericht 12.10.1989)
Abstract
In dem Beitrag wird beschrieben, wie das IAB den Umfang und die Entwicklung der Stillen Reserve ableitet und gezeigt, daß die Volkszählung von 1987 keine wesentlichen Auswirkungen auf die IAB-Berechnung der Stillen Reserve hat. Anschließend werden drei Gründe für die Berechnung einer Stillen Reserve und damit eines Potentials an Erwerbspersonen genannt.<br> - Erstens läßt sich ohne ein Konto 'Stille Reserve' das konjunkturelle Auf und Ab am Arbeitsmarkt nicht vollständig beschreiben bzw. wäre nur durch sprunghafte Änderungen der Erwerbsquoten, als der Erwerbsneigung erklärbar.<br> - Zweitens verhindert dieses Vorgehen arbeitsmarktpolitische Fehlschlüsse, denn zusätzliche Arbeitsplätze z.B. werden im gesamtwirtschaftlichen Saldo nicht nur aus der registrierten Arbeitslosigkeit, sondern auch aus der Stillen Reserve besetzt.<br> - Drittens bietet dieses Vorgehen prognostische Vorteile. Zum einen können ohne Ausschaltung aller konjunkturell bedingten Veränderungen der Erwerbsneigung längerfristige prognostische Aussagen in unbestimmter Weise verzerrt sein. Zum anderen brauchen bei Projektionen eines Potentials die längerfristig nicht vorhersehbaren Konjunkturschwankungen ex definitione nicht berücksichtigt zu werden. (IAB2)
Cite article
(1990): Zum Umfang der Stillen Reserve (IAB-Kurzbericht 12.10.1989). In: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg (1990): Kurzberichte 1989 (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 42.11), p. 111-114.