Internationale Arbeitsteilung
Abstract
"Eine intensivere weltwirtschaftliche Arbeitsteilung bedeutet auch eine verstärkte Eingliederung der weniger entwickelten Länder in internationale Austauschbeziehungen. Der vorliegende Aufsatz zeigt einige erkennbare Trends. <br> Während in den 60er Jahren viele Entwicklungsländer eine mehr binnenmarktorientierte Industrialisierungsstrategie verfolgten, nahm danach die Zahl der Entwicklungsländer zu, die der Exportorientierung mehr Gewicht gaben. <br> Für den Export der Entwicklungsländer haben die sog. primären Produkte wie Rohstoffe, Nahrungsmittel und Brennstoffe im Zeitablauf an Bedeutung verloren. In steigendem Maße gelingt es den Entwicklungsländern, hier vor allem dem noch kleinen Kreis von Schwellenländern, auf dem Weltmarkt industrielle Fertigwaren abzusetzen. <br> Die Bundesrepublik Deutschland wickelt etwa 13 bis 14 % ihres Außenhandels mit Entwicklungsländern ab. Beim Export dominieren Investitionsgüter (Maschinenbau, elektrotechnische Erzeugnisse). In der südostasiatischen Wachstumsregion ist sie im Vergleich zu USA und Japan noch unterrepräsentiert. Ihre Handelsanteile in dieser Region sind jedoch im Steigen. <br> Anhand von Modellrechnungen zu den Beschäftigungseffekten eines verstärkten Handels mit Entwicklungsländern wurde festgestellt, daß die globalen Effekte zwar relativ gering sind, sich aber starke strukturelle Anpassungserfordernisse ergaben: <br> 1. freigesetzte und zusätzlich nachgefragte Arbeitskräfte aus einem verstärkten Handel mit Entwicklungsländern unterscheiden sich deutlich im Hinblick auf ihr Geschlecht, ihre Qualifikation und damit ihren Beruf, <br> 2. aufgegebene und zusätzlich entstehende Arbeitsplätze liegen in starkem Maße (ca. zu 30 bis 40%) in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen und damit auch Regionen." (Autorenreferat)
Cite article
Werner, H. (1986): Internationale Arbeitsteilung. Tendenzen, Probleme. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 19, No. 2, p. 298-315.