Projektionen des Arbeitskräftebedarfs nach Qualifikationsebenen bis zum Jahre 2000
Abstract
Auf der Grundlage der Prognos-IAB-Projektionen zum künftigen Arbeitskräftebedarf nach Wirtschaftszweigen und Tätigkeiten wird eine weitere Aufgliederung nach großen Qualifikationsebenen vorgenommen. Es werden vier Projektionsansätze (ein Status-quo-; zwei Trend- und ein Kohortenansatz) durchgerechnet; jedem dieser Ansätze werden die drei Wachstumsvarianten des globalen und tätigkeitsspezifischen Arbeitskräftebedarfs zugrundegelegt.<br> Für den Zeitraum 1982 bis 2000 ergibt sich:<br> Wegen des sich ändernden Gewichts der einzelnen Tätigkeiten wird sich der Anteil der Arbeitsplätze für Absolventen einer betrieblichen bzw. Berufsfachschulausbildung sowie insbesondere für Hochschulabsolventen auch schon dann erhöhen, wenn sich an der Qualifikationsstruktur 1982 nichts ändern würde (Status-quo der Qualifikationsstruktur).<br> Jede Berücksichtigung von Trends der Qualifikationsbesetzung hat eine deutliche Höherqualifizierung des Arbeitskräftebedarfs und einen noch ausgeprägteren Rückgang des Bedarfs an Ungelernten zur Folge.<br> Im Zeitraum 1982 bis 2000 wird sich nach den Trendansätzen der Bedarf an Arbeitskräften ohne Ausbildungsabschluß von derzeit rd. 30% auf unter 20% verringern. <br> Der Anteil der Arbeitsplätze für die Fachschulebene wird mit 6-7% im wesentlichen unverändert bleiben, während für die Qualifikationsebenen "Betriebliche Ausbildung/Berufsfachschule" und "Hochschule" die höchsten Anteilssteigerungen projiziert werden. Für die erstgenannte Ebene werden 58-60% (1982; 53%) und für die zweitgenannte 13-15% (1982; 8,5%) aller Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.<br> Insbesondere für Hochschulabsolventen zeigt ein Vergleich mit entsprechenden Angebotsvorausschätzungen, daß in längerfristiger Sicht dem künftigen Akademikerangebot ein Akademikerbedarf in annähernd gleichem Umfang gegenüberstehen könnte. (IAB2)
Cite article
Rothkirch, C. & Tessaring, M. (1986): Projektionen des Arbeitskräftebedarfs nach Qualifikationsebenen bis zum Jahre 2000. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 19, No. 1, p. 105-118.