Statuskonstanz und Statuswechsel - acht und zwölf Jahre nach dem Abitur
Abstract
"In einer Längsschnitterhebung des Abiturientenjahrgangs 1970 in Baden-Württemberg wurde die Statusentwicklung zwischen 1978/79 und 1982/83 analysiert. Die Erhebung wurde schriftlich/telefonisch bei allen Abiturienten (N = 9500) durchgeführt. 38% aller befragten Abiturienten nahmen an beiden Erhebungen teil (= Panel). Bis zum Befragungszeitpunkt Anfang 1983 (Anfang 1979) - also 12 1/2(8 1/2) Jahre - nach dem Abitur<br> - haben ca. 94% (94%) aller Abiturienten ein Studium begonnen;<br> - haben von allen Abiturienten 86% (73%) das Studium mit einem Hochschulabschluß beendet; 5% (4%) das Studium abgebrochen; 3% studieren noch in einem Erststudium; und 6% (6%) sind Studienverzichter;<br> - sind von allen Abiturienten 84% (63%) erwerbstätig geworden; 3% (3%) waren arbeitslos (Sockelarbeitslosigkeit), wobei der Personenkreis zwischen den beiden Erhebungszeitpunkten nicht identisch ist; 4% (29%) befanden sich im Vorbereitungsdienst/Referendariat bzw. im Studium; 7% (3,5%) waren als Hausfrauen/-männer im Haushalt tätig; 2% (1,5%) zählten zur Gruppe Sonstige.<br> Diese Strukturdiskrepanzen zwischen den beiden Betrachtungszeitpunkten deuten auf eine Vielfalt und große Zahl von Mobilitätsvorgängen hin, die hauptsächlich durch die rigide Zuordnung des Studentenstatus zu einer bestimmten Lebensphase und durch den Wechsel vom Studentenstatus in den Status des Hochschulabsolventen herbeiführt worden sind. Für den Übergang vom Abitur in die Hochschule benötigt der Abiturientenjahrgang 1970 etwa 4 Jahre und ins Erwerbsleben insgesamt etwa 13 bis 15 Jahre. Bildungsplanung und Arbeitsmarktprognose haben demgemäß mit langen Übergangsphasen vom Abitur in Studium und Beruf zu rechnen." (Autorenreferat)
Cite article
Kaiser, M. & Otto, M. (1985): Statuskonstanz und Statuswechsel - acht und zwölf Jahre nach dem Abitur. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 18, No. 3, p. 315-327.