Bestimmungsfaktoren für den Abbruch der betrieblichen Berufsausbildung
Abstract
"Trotz des im Jahr 1982 leichten Rückgangs der Zahl der vorzeitig gelösten Ausbildungsverhältnisse (1981: 96 400; 1982: 90 500) gewinnt die Frage nach den Gründen für den Ausbildungsabbruch sowie nach dem Verbleib der Ausbildungsabbrecher unter den Bedingungen knapper Ausbildungs- und Arbeitsplätze an Bedeutung.<br> - Von den Schulabbgängern aus Haupt-, Sonder- und Realschulen des Entlaßjahrgangs 1977, die eine betriebliche Berufsausbildung begonnen haben, hatten 4% diese bis Ende 1980 wieder abgebrochen.<br> - Der größte Teil der Ausbildungsabbrecher (86%) hat nach dem Abbruch das duale System verlassen.<br> - In Industriebetrieben und im öffentlichen Dienst wird die Ausbildung nicht so häufig abgebrochen wie in Handelsbetrieben. Dies ist nur zum Teil durch die schulische Vorbildung zu erklären.<br> - Ausbildungsabbrecher hatten größere Schwierigkeiten bei der Suche nach dem gewünschten Ausbildungsplatz als Jugendliche, die ihre betriebliche Berufsausbildung abgeschlossen hatten bzw. noch in der Ausbildung standen.<br> - Für Ausbildungsabbrecher, die nicht in eine andere betriebliche Berufsausbildung einmünden, ist das Risiko, erwerblos zu werden, sehr hoch: So waren 22% derer, die nach dem Ausbildungsabbruch aus dem dualen System ausgeschieden sind, erwerbslos; knapp zwei Drittel sind in eine un-/oder angelernte Tätigkeit eingemündet." (Autorenreferat)
Cite article
Keck, E. (1984): Bestimmungsfaktoren für den Abbruch der betrieblichen Berufsausbildung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 17, No. 2, p. 247-256.