Zur Aussagekraft regionaler Arbeitslosenquoten
Abstract
"Die Arbeitslosenquote ist nicht zuletzt wegen des langjährigen Ungleichgewichtes auf dem Arbeitsmarkt eine der vertrautesten Schlüsselgrößen für die Beurteilung konjunktureller Entwicklungen. Darüber hinaus dient sie als Indikator für regionale Strukturprobleme und für den gezielten Einsatz politischer Instrumente. So werden z.B. beschäftigungspolitische Sonderprogramme, aber auch erhebliche Mittelzuwendungen für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Rahmen des AFG oder aus dem europäischen Regionalfond oder im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur nach Höhe und Entwicklung regionaler Arbeitslosenquoten ausgesteuert. Deshalb müssen gelegentliche kritische Anmerkungen zur 'Treffsicherheit' dieser Größe ernst genommen und die vorhandenen Möglichkeiten genauerer Messung genutzt werden. Im ersten Teil der Ausführungen werden eher grundlegende Einwände gegen die Aussagekraft der Arbeitslosenquoten dargestellt, die in ähnlicher Form allerdings für fast jeden Einzelindikator zu formulieren wären. Im zweiten Teil gilt das Hauptaugenmerk den regionalen Verzerrungen. Am Beispiel einiger Kontrollrechnungen wird dargelegt, welche Fehler mittlerweile vor allem deshalb anzusetzen sind, weil aktuelle und genaue Berechnungen zu den Erwerbspersonen in den Regionen nicht zur Verfügung stehen. Schließlich werden die Möglichkeiten, aber auch die noch offenen Probleme einer Neuberechnung brauchbarer Arbeitslosenquoten (in tiefer regionaler Gliederung) diskutiert." (Autorenreferat)
Cite article
Koller, M. (1984): Zur Aussagekraft regionaler Arbeitslosenquoten. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 17, No. 2, p. 282-290.