Vom Ausbildungs- zum Arbeitsvertrag
Abstract
"Mit einer Analyse im Rahmen der IAB-Längsschnittuntersuchung "Jugendliche beim Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem" konnte geprüft werden, welche Faktoren für die Übernahme von Absolventen einer betrieblichen Berufsausbildung in ein Arbeitsverhältnis von Bedeutung sind. Folgende Ergebnisse sind hervorzuheben: ++ Ein knappes Drittel (29%) der ausgebildeten Fachkräfte wollte von sich aus den Ausbildungsbetrieb sofort nach erfolgreicher Abschlußprüfung verlassen. ... ++ Die Betriebe orientieren sich bei einem Übernahmeangebot stark an den während der Ausbildung erbrachten Leistungen in den praktischen Fächern. Kleinbetriebe bieten den ausgebildeten Fachkräften die Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis nur in unterdurchschnittlichem Umfang an. ++ Bis zu einem Jahr nach Abschluß der Ausbildung sind zwei von fünf Fachkräften nicht mehr im Ausbildungsbetrieb beschäftigt. Neben dem Risiko, arbeitslos zu werden, ist mit einem Betriebswechsel auch eine geringere Verwendbarkeit der in der Ausbildung erlernten Kenntnisse und Fertigkeiten verbunden. ... ++ Jede vierte erwerbstätige Fachkraft hat bis zu einem Jahr nach Abschluß der Ausbildung bereits mindestens einmal den Beruf gewechselt (ohne Betriebswechsel: 17%; mit Betriebswechsel: 41%). ... ++ Jede zweite Fachkraft, die nicht mehr im Ausbildungbetrieb beschäftigt ist und mindestens einmal den Beruf gewechselt hat, war Ende 1980 erwerbslos oder konnte nur wenig oder nichts von den erlernten Kenntnissen verwerten." (Autorenreferat)
Cite article
Stegmann, H. & Kraft, H. (1983): Vom Ausbildungs- zum Arbeitsvertrag. Übernahmeangebot, beabsichtigter Betriebswechsel sowie tatsächliches Übergangsverhalten nach Abschluß der betrieblichen Berufsausbildung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 16, No. 3, p. 235-251.