Von der Beharrlichkeit struktureller Trends. Reflexionen zur Prognostik des vergangenen Jahrzehnts
Abstract
"Evaluationen der arbeitsmarktpolitisch relevanten Prognostik über die 70er Jahre zeigen im großen und ganzen: - Die strategische Warnfunktion hinsichtlich drohender globaler Diskrepanzen konnte mit Hilfe von Projektionsinstrumenten wahrgenommen werden. - Obwohl wichtige Änderungen des Datenkranzes (Ölkrise, Re zession, Geburtenknick, Wanderungsstopp, Mikroelektronik, Abbruch der Bildungsexpansion) nicht voraussagbar waren, sind Voraussagen über die Entwicklung der arbeitsmarkt relevanten Grobstrukturen ganz überwiegend haltbar geblie ben. Dies bestätigt die beachtliche Unbeirrbarkeit säkularer Strukturtrends. - In den Entwicklungen der Feinstrukturen gab es größere Ab weichungen zwischen Prognosen und Realität. Differenzierende Informationskataloge erweisen sich hier als das richtigere Beratungsmuster. Insgesamt wurde die Bedeutung der Prognostik als politische Orientierungshilfe über die Turbulenzen des vergangenen Jahrzehnts hinweg eher bekräftigt als aufgehoben, jedenfalls - zu den bekannten vielfältigen Interpretationseinschränkungen - nicht zusätzlich in Frage gestellt."
Cite article
Mertens, D. (1980): Von der Beharrlichkeit struktureller Trends. Reflexionen zur Prognostik des vergangenen Jahrzehnts. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 13, No. 3, p. 319-321.