Gedanken zur Vollbeschäftigung
Abstract
"Dieses Diskussionspapier entstand auf Aufforderung des schwedischen Sekretariats für Zukunftsstudien und entwickelt thesenartig zunächst überraschend wirkende praktisch-utopische Ideen zur politischen Umgestaltung unserer Arbeitsgesellschaft. Es versteht sich als Beitrag zur gegenwärtigen Bewußtseinsveränderung und -sensibilisierung in diesen Fragen, die in den Wirtschaftswissenschaften - von Ausnahmen wie Schumacher und Binswanger abgesehen - bisher kaum das ökonomische Denken beeinflußt hat. Gunnar Adler-Karlson mit seiner Kritik der Wachstumsgesinnung, die neuerdings immer stärker vom Vollbeschäftigungspostulat her begründet wird, strebt ein Umdenken an. "Homo oeconomicus erdrosselt homo ludens" sagt Adler-Karlson und denkt in Richtung auf eine 'lebenswerte' menschliche Ökonomie weiter, die es politisch zu gestalten gilt und die der einstellungsmäßigen und praktischen Umkehr im Leben der einzelnen bedarf. So bezweckt er einen Denkanstoß zur ökologisch orientierten Diskussion um eine mögliche Zukunft, die es heute zu beginnen gilt, wenn sie überhaupt noch eine Chance haben soll. Nicht als fertiges Konzept will er seine Vorschläge verstehen, sondern als Denkanstöße zur Verbindung von individueller und gruppenmäßiger - auch alternativer - Lebenspraxis und einer staatlichen Arbeits- und Wirtschaftspolitik, die sich neue Orientierungspunkte setzt. Gegenüber dem Vorrang der Ökonomie in allen real existierenden Ordnungen will er neue Akzente setzen."
Cite article
Adler-Karlsson, G. (1979): Gedanken zur Vollbeschäftigung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 12, No. 4, p. 481-505.