Laufzeit und Besetzung von offenen Stellen. Ergebnisse einer Abgangsstichprobe
Abstract
"Eine erstmals durchgeführte repräsentative Stichprobe von Abgängen an offenen Stellen (Ende Sept./Anfang Okt. 1977) erbrachte folgende 'Eckdaten': - mindestens 95 % der Abgänge waren auf Besetzung der Stellen (darunter 62,5 % durch Vermittlung der Ämter) zurückzu führen - bei 50 % der Stellen war die Laufzeit kürzer als 14 Tage; die durchschnittliche Laufzeit aller Stellen betrug 32 Tage - im Durchschnitt wurden pro Stelle 2,4 Vermittlungsvorschläge gemacht (bei 90 % der Stellen mindestens ein Vorschlag). Wegen des schnellen Umschlags an offenen Stellen ist eine Stromgrößenanalyse prinzipiell sehr aussagekräftig und die jetzt vorliegende Auswertung der Abgänge spiegelt das tägliche Vermittlungsgeschäft der Ämter besser wider als eine Bestandsanalyse. Die oben angeführten Ergebnisse dokumentieren deshalb, daß die Auftraggeber durch die Ämter im allgemeinen zügig bedient werden und es insgesamt nur wenig Hemmnisse und Friktionen bei der Besetzung von offenen Stellen gibt. Die Analyse für Wirtschaftszweige, Berufe und für Facharbeiter zeigt jedoch, daß es hier beträchtliche Unterschiede bei der Zahl der Vermittlungsvorschläge, der Laufzeit der Stellen und der Vemittlungsquote gibt. Auch wenn aus ihr allein nicht geschlossen werden kann, inwieweit dies nur auf andere Verhaltensweisen und eher technisch bedingte Ablaufunterschiede auf den Teilarbeitsmärkten hinweist, so lassen die Ergebnisse doch vermuten, daß es insbesondere für Facharbeiter Probleme bei der Besetzung von Stellen gibt."
Cite article
Cramer, U. & Leupoldt, R. (1978): Laufzeit und Besetzung von offenen Stellen. Ergebnisse einer Abgangsstichprobe. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 11, No. 4, p. 435-442.