Zur voraussichtlichen Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1973
Abstract
Der konjunkturelle Wiederaufschwung wird sich im Jahre 1973 verstärkt fortsetzen. Es kann davon ausgegangen werden, daß das reale Inlandsprodukt in der Bundesrepublik Deutschland 1973 gegenüber 1972 um 5 % zunehmen wird. Bei gleichzeitigem Anstieg der Produktivität um rund 4 1/2 % errechnet sich somit ein Mehrbedarf von rund 150 000 Erwerbstätigen (+ 1/2 %). Das inländische Erwerbspersonenpotential nimmt auch 1973 weiterhin ab. ( - 230 000 Personen ). Es werden weitere Veränderungen prognostiziert: Rückgang der Zahl der registrierten Arbeitslosen von 246 ooo im Jahresdurchschnitt 1972 auf rund 180 000, Abbau der "Stellenreserven" von 224 000 im Vorjahr auf 60 000 im Jahresdurchschnitt 1973, die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer steigt auf 2,45 Mio. im Jahresdurchschnitt 1973 (Vorjahr 2,28 Mio.). Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen wird um 1 % größer sein als im Vorjahr. Die Teilzeitbeschäftigung von Frauen nimmt wie in den Vorjahren um etwa 1 % zu. Der für das Bundesgebiet insgesamt prognostizierte Beschäftigungsanstieg im Jahre 1973 wird mit unterschiedlicher Intensität in allen Bundesländern zu verzeichnen sein, mit Ausnahme von Berlin (West). Die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer wird in allen Regionen ansteigen, die Arbeitslosigkeit überall zurückgehen. Die Regionalprognose enthält erstmals eine Vorausschätzung der Beschäftigung in der Industrie insgesamt und in fünf Industriegruppen.
Cite article
Bach, H., Brinkmann, C., Ernst, A., Hürner, P., Kohler, H., Reyher, L., Riefers, R. & Kühl, J. (1973): Zur voraussichtlichen Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1973. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 6, No. 1, p. 1-36.