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Publication

Zensus 2011: 1,5 Mio. Einwohner weniger

Abstract

"Eines der ersten Kernergebnisse des Zensus 2011 war die vom Statistischen Bundesamt (StBA) genannte, um rund 1,5 Mio. niedrigere Einwohnerzahl. Für den Arbeitsmarkt dürften aber zwei weitere Abweichungen gegenüber den bisherigen Zahlen von größerer Bedeutung sein: Erstens waren am Zensus-Stichtag rund 40 Mio. Menschen erwerbstätig; das sind gut 1,1 Mio. weniger als das StBA im Rahmen seiner Erwerbstätigenrechnung bislang als Jahresdurchschnitt 2011 auswies. Zweitens ermittelte der Zensus eine um rund 300.000 geringere Zahl an Erwerbslosen. Darüber hinaus stimmen Zensus und Mikrozensus (MZ) hinsichtlich des Umfangs der Erwerbstätigkeit weitgehend überein, aber es gibt auch deutliche Abweichungen, z.B. bei der Altersverteilung. Die Unterschiede zwischen Zensus einerseits und MZ sowie Bevölkerungsfortschreibung andererseits scheinen nicht strukturneutral zu sein. Das Arbeitskräfteangebot ergibt sich rechnerisch aus der Erwerbsbeteiligung multipliziert mit der Bevölkerung, so dass aus einer geringeren Bevölkerungszahl entsprechende Konsequenzen zu erwarten sind. Zudem könnten sich Strukturunterschiede auswirken, denn demografische Subgruppen unterscheiden sich hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung. Der Beitrag untersucht, in welcher Weise sich die neuen Bevölkerungszahlen konkret auf das Erwerbspersonenpotenzial auswirken könnten. Auf dieser Basis ergibt sich eine erste quantitative Einschätzung, in welchem Umfang das Potenzial an Arbeitskräften nach gegenwärtigem Datenstand zu revidieren sein wird. Allerdings erlauben die Zensusergebnisse noch keine abschließende Beurteilung. Der Beitrag schließt deshalb mit einer kurzen Diskussion einiger offener Punkte, insbesondere, wie sich die neuen Daten auf den langfristigen Trend des Erwerbspersonenpotenzials auswirken könnten." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Cite article

Fuchs, J. & Weber, B. (2014): Zensus 2011: 1,5 Mio. Einwohner weniger. Wie reagiert die Zahl der Erwerbspersonen? In: Stadtforschung und Statistik No. 1, p. 12-17.