Nach der Erweiterung: Arbeitskräfte aus den neuen Mitgliedsländern auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Abstract
Der Beitrag gibt einen Überblick über den Umfang der Arbeitsmigration aus den neuen mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsländern nach Deutschland. Diese ist durch die fehlende Freizügigkeit stark eingeschränkt. Das Wanderungspotenzial wird anhand vorhandener empirischer Studien analysiert. Momentan ist der Anteil der Arbeitnehmer aus den neuen Mitgliedsländern noch sehr gering. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bzw. an der Gesamtbeschäftigung liegt unter einem Prozent, da der Zugang zu Beschäftigungen im wesentlichen nur durch bilaterale Vereinbarungen (als Programm-Arbeitnehmer) oder im Rahmen der Niederlassungsfreiheit möglich ist. Der Erwerbsbevölkerung aus den EU-8-Ländern wird eine positive Qualifikationsstruktur bescheinigt. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote der Einwanderer überdurchschnittlich hoch. Im Hinblick auf die Entscheidung über die Verlängerung der Übergangsfrist plädiert der Autor dafür, ' nach Möglichkeiten und Methoden zu suchen, den Arbeitsmarkt allmählich und flexibel so zu öffnen, wie es nach wirtschaftlicher Logik sinnvoll ist, damit die Arbeitsmärkte sich auf das Jahr 2011 einstellen können. Eine sorgfältige Beobachtung der Anspannungen auf den Teilarbeitsmärkten (sowohl was Arbeitskräfteüberhänge wie auch -defizite angeht), besonders der der arbeitsintensiven Branchen, in denen der Wettbewerb zwischen deutschen und EU-8-Arbeitnehmern besonders scharf ausfällt, ist dabei unerlässlich.' (IAB)
Cite article
Hönekopp, E. (2006): Nach der Erweiterung: Arbeitskräfte aus den neuen Mitgliedsländern auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Kurzfassung des Einführungsvortrag zur Veranstaltung "Migration in Europa - Ängste, Realitäten und politische Irrtümer", ausgerichtet vom Bildungswerk weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. am 28.4.2006 in Dresden. Nürnberg, 6 p.