Lohnersatzleistung im zwischenstaatlichen Vergleich
Abstract
Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe im Zuge der Hartz-IV Reformen führt ebenso wie die Kürzung der Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld zu Kürzungen beim Leistungsbezug. Diese Kürzungen sollen in Kombination mit beschäftigungspolitischen Maßnahmen zu einer 'Aktivierung' der Arbeitslosen führen, was dann eine Erhöhung des effektiven Arbeitskräfteangebots zur Folge haben soll. Wegen der immer noch anhaltenden Diskussion in Deutschland präsentiert der Beitrag Lohnersatzleistungen in einem Ländervergleich (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz, USA, Großbritannien). Verglichen werden Voraussetzungen für den Leistungsbezug, die Anspruchsdauer sowie die Höhe der Leistungen. Der internationale Vergleich zeigt, dass die soziale Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit in den einzelnen Ländern in der konkreten Ausgestaltung deutlich variiert. Das System des Leistungsbezugs wird jeweils vom traditionell-historischen Hintergrund, gesellschaftspolitischen Prioritäten und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des einzelnen Landes bestimmt. In den angelsächsischen Ländern bildet die Zahlung von Arbeitslosengeld nur eine Art Mindestsicherung, die vorübergehend die bloße Existenz sichern soll. Für die kontinentaleuropäischen Länder gilt hingegen, dass über die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit zumindest für einen Zeitraum ein annähernd vergleichbarer Lebensstandard erhalten bleiben soll. Nahezu allen Ländern gemeinsam ist, dass der Aktivierungsgedanke bei der Dauer des Leistungsbezugs eine große Rolle spielt. (IAB)
Cite article
Winkler, W. (2005): Lohnersatzleistung im zwischenstaatlichen Vergleich. In: Arbeit und Beruf, Vol. 56, No. 7, p. 193-194.