Struktureller Wandel am Arbeitsmarkt
Abstract
"Der Arbeitsmarkt hat eine Ausgleichsfunktion zwischen Angebot an und Nachfrage nach Arbeitskräften; Resultate der Marktprozesse sind Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Der Arbeitsmarkt ist ferner verzahnt mit der Nichtbeschäftigung (jenseits der Arbeitslosigkeit, wie es beispielsweise im Konstrukt der 'Stillen Reserve' aufscheint. Darüber hinaus ist der Arbeitsmarkt eng mit dem Qualifizierungssystem verknüpft, das seinerseits auch als Markt interpretiert werden kann. Die Besonderheit der auf dem Arbeitsmarkt und dem 'Qualifizierungsmarkt' ablaufenden Prozesse liegt einerseits in ihrer qualitativen Ausgleichsfunktion innerhalb der verschiedenen Qualifikationsstufen, andererseits ihrer quantitativen Ausgleichsfunktion zwischen den Aggregaten des Beschäftigungs- und Qualifizierungssystems. Ziel arbeitsmarktpolitischer Eingriffe ist es, die Vermittlungsprozesse zu beschleunigen und ihre Qualität zu verbessern, um vor allem die friktionelle Arbeitslosigkeit zu minimieren. Zugleich werden auf dem Arbeitsmarkt Bedeutung und Relevanz von Qualifikationen verhandelt. Eine Verkürzung der Qualifikationsbetrachtung der Arbeitsmarktanalyse auf formell erworbene und zertifizierte Qualifikationen führt möglicherweise zu falschen Schlüssen: Informell und nicht zertifizierte Qualifikationen haben in Beschäftigung und teilweise auch im Arbeitsmarkt eine hohe Bedeutung.Ohne ihre Berücksichtigung sind Positionszuweisungen in der Erwerbstätigkeit nicht zu verstehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Dostal, W. (2003): Struktureller Wandel am Arbeitsmarkt. In: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (Hrsg.) (2003): Berufsbildung für eine globale Gesellschaft : Perspektiven im 21. Jahrhundert. 4. BIBB-Fachkongress 2002. Ergebnisse und Ausblicke. Mit umfassender Dokumentation auf CD-ROM, p. 1-15.