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Der Staat als Arbeitgeber und Dienstleister: Integrativ und vielfältig?

Abstract

"Die institutionelle Ordnung des neuzeitlichen Staates gilt als Garant gesellschaftlicher Stabilität. Dieser Ordnungsrahmen stellt die rechtlichen und materiellen Infrastrukturen für das Funktionieren der Marktgesellschaft bereit und er gewährt seinen Bürger/innen über soziale Rechte Zugang zu Dienstleistungen und Finanztransfers. Der moderne Staat ist jedoch nicht nur abstrakter Rahmensetzer, er ist auch ein wirtschaftlicher Akteur. Im Zentrum dieser Ad-hoc- Gruppe stand daher der Staat in seiner Funktion als Arbeitgeber. In den Blick kommen auf diese Weise die in Staatsdiensten stehenden Beamt/innen sowie die Arbeiter/innen und Angestellten (bzw. heute Beschäftigte) im öffentlichen Dienst. Dieses Thema hat vielfältige Relevanz: Als oft größter nationaler Arbeitgeber hat der Staat eine Integrationsfunktion für benachteiligte Arbeitsmarktgruppen wie Frauen, Migrant/innen oder Menschen mit Behinderungen. Im Hinblick auf die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen und Arbeitsbedingungen gelten öffentliche Dienst- und Beschäftigungsverhältnisse als Vorbild für die Privatwirtschaft. Die Beschäftigten ihrerseits dürften als Beamt/innen mit Loyalitätspflichten, aber auch als Arbeitnehmer/innen mit Gemeinwohlaufgaben besondere berufliche Mentalitäten, Selbstbilder, Deutungsmuster und Habitusformationen aufweisen. Gleichzeitig sehen sich der Staat und seine Beschäftigten schon immer vielfältigen Vorwürfen ausgesetzt, die von obrigkeitsstaatlicher Herrschaftsanmaßung über mangelnde Transparenz bis hin zu übergroßer Trägheit reichen." (Textauszug, IAB-Doku)

Cite article

Briken, K., Englert, K., Gottschall, K., Grabe, L., Hils, S., Kittel, B., Ludwig-Mayerhofer, W., Pfeuffer, A., Schmidtke, O., Sondermann, A. & Vogel, B. (2014): Der Staat als Arbeitgeber und Dienstleister: Integrativ und vielfältig? In: M. Löw (Hrsg.) (2014): Vielfalt und Zusammenhalt : Verhandlungen des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum und Dortmund 2012, p. 1-14.