Betriebliche Ausbildung und geschlechtsspezifische berufliche Segregation in den 1990er Jahren
Abstract
Zwar steigt seit Beginn der 1990er Jahre der quantitative Anteil berufstätiger gut ausgebildeter Frauen am Arbeitsmarkt, doch sind sie in höheren Positionen weiterhin unterrepräsentiert, und es bestehen weiterhin geschlechtsspezifische Einkommensdiskrepanzen. Für diese unterschiedliche berufliche Integration von Männern und Frauen wird nach neuen Erklärungsansätzen gesucht. Sie berücksichtigen die stärkere Bildungsbeteilung junger Frauen, die veränderte betriebliche Wahrnehmung von jungen Frauen und die Reaktionen der jungen Männer auf den gesellschaftlichen und strukturellen Wandel. Dazu wird Datenmaterial aus einer Längs- und Querschnittstudie der Bundesagentur für Arbeit über den Berufseinstieg von Absolventen und Absolventinnen im Jahr 2001 nach dem Abschluss ihrer betrieblichen Berufsausbildung im Jahr 2000 und im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahren herangezogen. Berufseintritt, Arbeitslosigkeit, Tendenz zu männer- bzw. frauendominierten Berufen und geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede innerhalb und zwischen den Berufsgruppen in Ost- und Westdeutschland werden quantitativ dargestellt und analysiert. Dabei zeigt sich u.a., dass geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede bereits beim Berufseintritt entstehen und vertikale Einkommensunterschiede sich verfestigen. (IAB)
Cite article
Engelbrech, G. & Josenhans, M. (2005): Betriebliche Ausbildung und geschlechtsspezifische berufliche Segregation in den 1990er Jahren. Einkommen von Männern und Frauen beim Berufseintritt. In: R. Gaubitsch & R. Sturm (Hrsg.) (2005): Beruf und Beruflichkeit : Diskussionsbeiträge aus der deutschsprachigen Berufsbildungsforschung (AMS report, 46), p. 69-89.